Mehr Sport WM - USA holen drei Goldmedaillen

Mit gleich drei Goldmedaillen räumten die USA am sechsten Tag der Leichtathletik WM im großen Stil ab. Zur großen Überraschungssiegerin avancierte Jennifer Barringer Simpson, die über 1500 Meter für den WM-Titel im Vorfeld eigentlich niemand auf dem Zettel hatte.

Am sechsten Tag der Leichtathletik-WM in Daegu holten die US-Amerikaner drei Goldmedaillen in nicht einmal einer halben Stunde. Mit einer davon hatte keiner gerechnet. Völlig überraschend holte Jennifer Barringer Simspon Gold über 1500 Meter.

Als Barringer Simpson nach 4:05:40 Minuten die Ziellinie tatsächlich als Erste überschritten hatte, stand sie da und starrte mit großen Augen auf die Anzeigetafel. So richtig konnte sie selbst ihren großen Triumph gar nicht fassen. Denn seit 1983 die WM im Zweijahres-Rhythmus ausgetragen wird, hatte keine US-Athletin mehr über diese Distanz gewinnen können.

Barringer Simpson hatten auch keinesfalls zu den großen Favoritinnen gezählt, schließlich hatte sie fast die gesamte Saison 2010 wegen einer Verletzung im rechten Oberschenkelknochen ausfallen lassen müssen und in diesem Jahr nur die 25. beste Zeit über 1500 Meter erzielt.

Doch dann düpierte sie in Daegu die Konkurrenz und kam vor Hannah England (GBR/4:05:68) und Natalia Rodriguez (ESP/4:05:87) ins Ziel. Enttäuscht war dagegen die Äthiopierin Maryam Yusuf Jamal, die als 12. und letzte ins Ziel kam und damit ihr drittes WM-Gold in Folge klar verpasste.

US-Gold auch über 400 Meter Hürden und im Hochsprung

Während die Zeit über 1500 Meter nicht gerade berauschend war, schrammte Lashinda Demus (USA) bei ihrem Sieg über 400 Meter Hürden nur 13/100 am Weltrekord vorbei und lief die drittschnellste jemals über diese Distanz gelaufene Zeit. Die 28-Jährige sicherte sich den WM-Titel in 52,47 vor der Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Melaine Walker (JAM/52,73) sowie Europameisterin Natalya Antyukh (RUS/53,85). Bei der WM in Berlin hatte die Amerikanerin vor zwei Jahren noch die Silbermedaille gewonnen.

Das dritte Gold der USA am sechsten Tag ging an Top-Favorit Jesse Williams im Hochsprung. Mit 2,35 Meter blieb der 27-Jährige zwar zwei Zentimeter unter seiner Jahresweltbestleistung. Das reichte allerdings, um den Russen Aleksey Dmitrik, der ebenfalls 2,35 Meter überquerte, zu schlagen. Bronze holte Trevor Barry von den Bahamas (2,32).

Der Deutsche Raúl Spank landete dagegen nur auf dem neunten Platz, nachdem er nicht über 2,29 Meter hinausgekommen war und seine persönliche Bestleistung um vier Zentimeter verfehlte. "Heute war alles daneben. Ich hoffe, dass ich die Niederlage und den Frust, den ich jetzt habe, positiv verarbeiten kann“, meinte Spank.

Olha siegt vor Olga

Einen noch bittereren Tag erlebte die Dreisprung-Titelverteidigerin und Topfavoritin Yargelis Savigne. Die Kubanerin verletzte sich und musste auf einer Trage aus dem Innenraum gebracht werden. Olha Saladuha siegte in ihrer Abwesenheit mit 14,95 Meter vor Olga Rypakova aus Kasachstan, die nur fünf Zentimeter weniger sprang als die Siegerin. Bronze ging an die Kolumbianerin Caterine Ibargüen (14,84).

Verteidigen konnte dagegen Ezekiel Kemboi seinen Titel über 3000 Meter Hindernis. Der Kenianer siegte in 8:15:85 Minuten mit deutlichem Vorsprung und konnte sich den Luxus erlauben, schon lange vor der Ziellinie mit seinem Jubel zu beginnen. Es war der neunte Triumph eines Kenianers bei der 13. WM. Silber ging an seinen Teamkollegen, den Olympiasieger Brimin Kipruto (Kenia), in 8:16:05 Minuten. Dritter wurde Europameister Mahiedine Mekhissi-Benabadd aus Frankreich (8:16:09).

Erst auf den letzten Metern war die Entscheidung über 400 Meter Hürden gefallen. Europameister David Greene (GBR) siegte in 48,26 Sekunden vor Javier Culson aus Puerto Rico (48,44). Bronze ging an den Weltjahresbesten L.J. van Zyl aus Südafrika (48,80). Die Amerikaner Bershawn Jackson und Angelo Taylor landeten abgeschlagen auf Rang sechs und sieben.

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