"Ich kaufe Taschentücher von einem ehemaligen Paralympic-Champion", heißt es in der Beschreibung eines Videos, das kürzlich in dem sozialen Netzwerk TikTok veröffentlicht wurde. Gezeigt wird darin eine Frau im Rollstuhl, die in einem Luxus-Einkaufsviertel in Kuala Lumpur unterwegs ist. Dem Videoersteller war aufgefallen, dass sie ein T-Shirt der "Asean Para Games 2017" und Medaillen um ihren Hals trug. Als er zu ihr geht, fragt sie ihn: "Willst du ein großes oder kleines Taschentuch kaufen?"
Koh Lee Peng, so der Name der Frau, erzählt dem Ersteller des Videos, dass sie von 2001 bis 2005 für Malaysia bei den Asean Para Games angetreten ist – und das sogar sehr erfolgreich: In der Disziplin Schwimmen gewann sie sieben Goldmedaillen und drei Silbermedaillen. Ihr letzter Wettbewerb soll 2017 gewesen sein.
Bei den Asean Para Games handelt es sich um einen Multisportwettbewerb für Menschen mit Behinderung. Die sportliche Veranstaltung, an der 11 südostasiatische Länder teilnehmen, findet alle zwei Jahre statt. Die teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler haben u.a. geistige Behinderungen, Spastiken, Zerebralparese, Mobilitätsbehinderungen, Amputationen oder Sehbinderungen.
Problemzone sucht passenden Sport

Welcher Sport ist gut?
Kontinuierliche und rhythmische Bewegungen, die zu regelmäßigem Puls und Atmung führen. Vor allem Ausdauersportarten wie Walken, Schwimmen, Radfahren, Wandern oder Skilanglauf, aber auch Tanzen oder leichte Fitness-Gymnastik sind gut. Für den Anfang reicht auch ein rascher Spaziergang. Zusätzlich kann ein angepasstes Krafttraining, unter Aufsicht geschulter Trainer, helfen, den Blutdruck zu senken.
Wie oft und wie lange?
Positive Effekte auf den Blutdruck machen sich schon bei drei Trainingseinheiten von etwa 30 Minuten pro Woche bemerkbar. Nach und nach auf fünf Mal 30 bis 60 Minuten pro Woche steigern.
Was sollte man meiden?
Schnelle, abrupte Bewegungen, Stress, statisches Halten oder großen, kurzen Krafteinsatz. Vorsicht also bei zu intensivem Krafttraining, schnellen Ballsportarten, Alpin-Ski oder schnelle Aerobic, also Sportarten, bei denen es zu unkontrollierten Blutdruck-Spitzen kommen kann.
Worauf sollte man achten?
Besonders bei Bluthochdruck ist eine eingehende sportmedizinische Untersuchung mit Belastungs-EKG und Bestimmung der Trainingsintensität wichtig. Bevor mit einem Training begonnen werden darf, muss der Blutdruck ausreichend gut eingestellt sein! Bei akutem systolischen Wert über 200 mmHg oder nach einem Herzinfarkt nur nach ärztlichem Rat und in Gesellschaft anderer Sport treiben. Sich nicht über- aber auch nicht unterfordern, daher regelmäßig Puls- und Blutdruck kontrollieren.
"Ich habe keine andere Wahl"
Die Para-Schwimmerin erzählt, dass sie seit 2019 Taschentücher auf der Straße verkauft: "Ich habe keine andere Wahl. Ich muss leben. Die Dinge werden teurer. Ich muss mich auf mich verlassen. Ich muss monatlich Rechnungen bezahlen“. Vorher hatte sie einen Bürojob, der schwer für sie zu erreichen war. Der Arbeitsplatz befand sich in einem Gebäude ohne Aufzüge – und war somit nicht barrierefrei.
Das Video der Para-Schwimmerin wurde bis jetzt über 440.000 mal angeschaut und hat fast 38.000 Likes. In den Kommentaren drücken viele Menschen ihre Betroffenheit über das Schicksal der Sportlerin aus. Ein Nutzer schreibt, dass er sie öfter trifft und ihr Geld oder Essen schenkt. Die meisten Nutzer aber fordern in den Kommentaren, dass ihr von der Politik geholfen werden sollte.