Im Ringen um die letzten Playoff-Plätze liegen bei den Dallas Mavericks um Basketball-Superstar Dirk Nowitzki die Nerven plötzlich wieder blank. Trainer Rick Carlisle flog am Donnerstagabend (Ortszeit) bei der 87:95- Pleite der "Mavs" bei den Atlanta Hawks nach einem Gerangel zwischen Nowitzki und seinem Gegenspieler Josh Smith zu Beginn des zweiten Viertels wegen Schiedsrichterbeleidigung aus der Halle. Der aufgebrachte Headcoach musste die dritte Niederlage aus den vergangenen vier Spielen tatenlos in der Umkleidekabine mit ansehen.
Auch nach der Partie vor 17 499 Zuschauern in der Philips Arena von Atlanta war der Coach nicht zu beruhigen: "Ich glaube, Dirk wurde ständig gehalten, gestoßen, wiederholt gefoult. Darüber habe ich mich beim Schiedsrichter beschwert und schon musste ich gehen." Mit 41:28 Siegen ist der zu den Playoffs gerade noch berechtigende Rang acht in der Western Conference der nordamerikanischen Profiliga NBA wieder in Gefahr geraten. Die Phoenix Suns (37:31) waren zwar spielfrei, sind aber als erster Verfolger der Texaner wieder ein Stückchen näher an die am 18. April beginnende K.o-Runde herangerückt.
"Die Art und Weise wie wir uns in der zweiten Halbzeit gewehrt haben, macht mir Mut. Wir haben die Rebounds geholt und keinen Ball verloren gegeben und gut verteidigt. Aber wenn man keine Körbe trifft, reicht es eben nicht", meinte Nowitzki, der mit 23 Punkten und 12 Rebounds einmal mehr der Beste in seinem von Verletzungen geplagten Team war. Ohne Eric Dampier, Devean George und Jerry Stackhouse lastete die Verantwortung mit auf Jason Kidd (8 Punkte, 6 Assists, 8 Rebounds) sowie Antoine Wright (16 Punkte).
Doch das reichte in der von vielen versteckten Fouls geprägten Partie nicht. Nach sieben Fehl-Würfen der "Mavs" nach der Halbzeit zog Atlanta auf 56:45 bis zur Halbzeit davon. Doch da saß Carlisle schon längst in der Kabine und konnte sein Team nicht mehr direkt von der Seitenlinie coachen, als die Hawks einen 30:8-Zwischenlauf hingelegt und damit auch Carlisle aus der Fassung gebracht hatten.
Zwar kam Dallas nach einem 17-Punkte-Rückstand im letzten Viertel noch einmal auf zwei Zähler an die Gastgeber heran. Doch nach dem 80:74 gut zwei Minuten vor dem Abpfiff war die Partie für die Hawks gelaufen, die ihren siebten Sieg in Serie mit aller Macht über die Zeit retteten. "Wir haben um jeden Zentimeter hart gekämpft. Das war das Wichtigste", meinte J. Johnson nach 24 Punkten, sieben Rebounds und vier Assists als Erfolgreichster der Hawks. "Wir müssen den Heimvorteil nutzen und so viele Spiele wie möglich gewinnen. Das ist unsere Devise und Strategie." Mit 48:21 Siegen ist Atlanta in der Eastern Conference auf Rang vier so gut wie sicher in den Playoffs.