Schach Betrug mit Analkugeln? Schach-Talent Niemann bezieht Stellung zu Vorwürfen

Magnus Carlsen und Hans Niemann beim Schach
Die fragliche Schach-Partie: Magnus Carlsen (l.) und Hans Niemann (r.) am 4.9.2022 in St. Louis, US-Bundesstaat Missouri
© Crystal Fuller/Saint Louis Chess Club / DPA
Schach-Großmeister Magnus Carlsen wirft dem US-Amerikaner Hans Niemann nach einer Niederlage vor, zu betrügen. Ein Jahr später äußert sich der Beschuldigte in der TV-Show von Piers Morgan ausführlich.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Betrügt das US-amerikanische Schachtalent Hans Niemann? Das hatte zumindest Schachweltmeister Magnus Carlsen angedeutet, nachdem er Niemann Anfang September vergangenen Jahres Turnier in St. Louis unterlegen war – nach 53 Siegen in Folge.

Tatsächlich hat Niemann zugegeben, früher bei Online-Partien betrogen zu haben. Seitdem spiele er aber sauber, beteuerte er.

Mehr als ein Jahr nach der fraglichen Partie stand Niemann nun dem US-Moderator Piers Morgan in dessen Show Rede und Antwort – in Begleitung seines Anwaltes. Morgan erläutert zunächst einmal die Vorwürfe. Demnach habe sich Niemann Analkugeln eingeführt und über dieses Sex-Spielzeug Signale seines Trainers bekommen.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Youtube integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Auf Nachfrage antwortet Niemann, er habe "natürlich nicht" betrogen. Doch damit gibt sich Morgan nicht zufrieden: "Haben Sie jemals Analkugeln benutzt, um zu betrügen?" Zunächst scheint Niemann auszuweichen: "Ich finde Ihre Frage ein wenig verstörend." Doch als Morgan nachhakt, antwortet Niemann: "Kategorisch: nein."

Hans Niemann zu Betrug beim Schach

Es geht längst um mehr als eine gewonnene Schach-Partie oder die Ehre. Schon kurz nach Aufkommen der Vorwürfe hat Niemann unter anderem seinen Kontrahenten auf 100 Millionen Dollar (aktuell rund 95 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Niemanns Klage hat ein US-Gericht allerdings im Juni 2023 abgewiesen.

Piers Morgan hakt nach

Morgan lässt seinen Gast nicht so leicht davonkommen. Er will wissen, wann und wie Niemann beim Schach genau betrogen hat. Niemann will mit zwölf und 16 Jahren beim Online-Schach einen Schach-Computer genutzt haben, um zu gewinnen. Als Morgan weiter nachfragt, schaltet sich doch Niemanns Anwalt ein.

Niemanns Sicht der Dinge: Jugendsünden, harmlos und etwas ganz anderes als bei einer Partie von Angesicht zu Angesicht zu betrügen – und lange her. Niemann ist inzwischen 20 Jahre alt.

PRODUKTE & TIPPS