Wegen einer Krebserkrankung wurde Jacky Hunt-Broersma ein Bein amputiert. Trotzdem setzte sie sich ein ehrgeiziges Ziel: Sie wollte an 102 Tagen hintereinander einen Marathon laufen.
Was Jacky Hunt-Broersma schafft, ist für die allermeisten Menschen auf der Welt unvorstellbar: Die gebürtige Südafrikanerin läuft und läuft und läuft. Jeden Tag absolviert sie einen kompletten Marathon. Allein das dürfte den meisten Menschen mit zwei Beinen gehörigen Respekt abnötigen. Für Jacky Hunt-Broersma besonders herausfordernd, denn ein Bein musste ihr amputiert werden.
Als sie 26 Jahre alt war, wurde ihr das linke Bein amputiert. Davon ließ sich die heute 46-Jährige jedoch nicht beirren. Sie hat ein großes Ziel vor Augen – einen Weltrekord. Hunt-Broersma will die erste Frau auf der Welt werden, die 102 Marathons an 102 aufeinanderfolgenden Tagen gelaufen ist. Am Montag kam sie beim prestigeträchtigen Boston-Marathon ins Ziel, das war Nummer 92. Das Ziel befindet sich also in greifbarer Nähe.
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Das Ziel: 102 Marathons an 102 Tagen
2001 wurde bei Hunt-Broersma das Ewing-Sarkom festgestellt, eine seltene Krebsart, die meistens Knochen befällt. Ihr linkes Bein musste unterhalb des Knies amputiert werden. "Das größte Problem für mich war, zu akzeptieren, dass ein Teil meines Körpers weg war", sagte sie der Nachrichtenagentur AP. Das Laufen half ihr, damit umzugehen. Vor fünf Jahren kaufte sie sich eine Karbonfaser-Prothese (Kosten um die 10.000 Dollar) – und lief los.
Problemzone sucht passenden Sport
Locker bleiben! Bloß keinen Stress
Sich aufzuregen ist selten gut. Der Blutdruck schnellt hoch, das Herz sticht, der Magen drückt. Für Menschen mit Bluthochdruck gilt das ohnehin. Und auch hier kann Sport die Lösung und der Weg zum besseren Wohlbefinden sein. Denn die regelmäßige Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Durchblutung des Herzmuskels und senkt Ruhepuls und Blutdruck: systolischen um etwa 10-15 mmHg und diastolischen um 5-10 mmHg. Der Effekt hält bei regelmäßigem Training langfristig an. Selbst nach einem Herzinfarkt sollte möglichst schnell nach Absprache mit dem Arzt mit Ausdauertraining begonnen werden.
Welcher Sport ist gut? Kontinuierliche und rhythmische Bewegungen, die zu regelmäßigem Puls und Atmung führen. Vor allem Ausdauersportarten wie Walken, Schwimmen, Radfahren, Wandern oder Skilanglauf, aber auch Tanzen oder leichte Fitness-Gymnastik sind gut. Für den Anfang reicht auch ein rascher Spaziergang. Zusätzlich kann ein angepasstes Krafttraining, unter Aufsicht geschulter Trainer, helfen, den Blutdruck zu senken. Wie oft und wie lange? Positive Effekte auf den Blutdruck machen sich schon bei drei Trainingseinheiten von etwa 30 Minuten pro Woche bemerkbar. Nach und nach auf fünf Mal 30 bis 60 Minuten pro Woche steigern. Was sollte man meiden? Schnelle, abrupte Bewegungen, Stress, statisches Halten oder großen, kurzen Krafteinsatz. Vorsicht also bei zu intensivem Krafttraining, schnellen Ballsportarten, Alpin-Ski oder schnelle Aerobic, also Sportarten, bei denen es zu unkontrollierten Blutdruck-Spitzen kommen kann. Worauf sollte man achten? Besonders bei Bluthochdruck ist eine eingehende sportmedizinische Untersuchung mit Belastungs-EKG und Bestimmung der Trainingsintensität wichtig. Bevor mit einem Training begonnen werden darf, muss der Blutdruck ausreichend gut eingestellt sein! Bei akutem systolischen Wert über 200 mmHg oder nach einem Herzinfarkt nur nach ärztlichem Rat und in Gesellschaft anderer Sport treiben. Sich nicht über- aber auch nicht unterfordern, daher regelmäßig Puls- und Blutdruck kontrollieren.
"Laufen hat mein Leben wirklich verändert", erklärt Hunt-Broersma, die mittlerweile im US-Bundesstaaat Arizona lebt. "Es hat mir geholfen, mich als Amputierte zu akzeptieren. Es hat mir ein Gefühl von Freiheit gegeben." Hunt-Broersma testete ihre Grenzen immer weiter aus und setzte sich schließlich ein mehr als ambitioniertes Ziel: 100 Marathons in 100 Tagen. Der Weltrekord lag damals bei 95. Als jedoch kürzlich eine Britin auf ähnlich ehrgeiziger Mission 101 Marathons an 101 Tagen absolvierte, legte Hunt-Broersma kurzerhand noch einen drauf: Sie will 102 schaffen.
Kuriose Geschwindigkeitskontrolle: Dieser Blitzer knipst laufende Passanten
Spenden für andere Amputierte
Begonnen hat sie am 17. Januar, die ersten beiden Wochen seien hart gewesen, sagte sie AP, mittlerweile aber ist Hunt-Broersma voll im Flow. "Man kann mit dem Schmerz Frieden schließen", erklärt sie. "Meine Schmerztoleranz ist im Moment ziemlich hoch. Ich mache einen Schritt nach dem anderen." Für einen Marathon braucht sie etwas fünf Stunden, die meisten der Läufe absolviert sie in der Nähe ihres Hauses oder auf dem Laufband. Unterstützt wird sie von ihrem Mann und vielen Fans, die ihren Weg in den sozialen Netzwerken verfolgen.
Bei ihrem Vorhaben geht es für Hunt-Broersma nicht nur um einen Rekord oder Fitness, sondern auch darum, anderen Menschen mit einem ähnlichen Schicksal Mut zu machen. Zudem sammelt sie Spenden, damit auch andere Amputierte sich die teuren Prothesen leisten können. Ihre Botschaft: "Du bist stärker als du denkst – und du kannst viel mehr."