Tagebuch - United Internet Team Germany Der Traum vom Siegen bleibt

Von Gerrit Bottemöller, Crew-Mitglied
Die letzte Woche war für das United Internet Team Germany nicht besonders erfolgreich. Sie belegen den vorletzten Platz. Dennoch geben sie nicht auf und träumen weiter vom Siegen.

Die Acts 10 & 11 haben unsere Probleme und Schwächen den Gegnern, der Konkurrenz und vor allem uns selbst deutlich aufgezeigt. Fakt ist, es fehlt uns an Geschwindigkeit und an der Höhe. Nach den Acts im Mai stellte sich uns die Frage, was wir in knapp vier Wochen ändern konnten, um unsere alten Dame GER 72 noch etwas schneller zu machen. Leider fiel uns nicht viel ein, denn das eigentliche Problem liegt im Konzept dieses Bootes. Das kann man nun mal nicht ändern, denn es ist eben so gebaut wie es gebaut wurde. Die Breite des Bootes, das Gewicht des Rumpfes, beeinflussen das weitere Konzept und das sind eben feste Faktoren. Was blieb sind neben kleinerer Optimierung im Riggdesign, die Verbesserung unserer Manöver: Wenden, Halsen, Starts, Spinnaker Sets und Drops standen da auf der Liste. Darauf wurde dann auch der Schwerpunkt unserer Vorbereitung für den Act 12 gelegt.

Warten auf die Fehler der Konkurrenz

Das Ergebnis vorweg: von elf Matchraces haben wir zehn verloren - das hatten wir auch so erwartet. Das sollte aber unsere Motivation nicht schmälern und so hieß es auf Fehler der Konkurrenz warten. Das hört sich jetzt ziemlich unfair und unprofessionell an, aber nur so können wir zurzeit mithalten.

Online-Tagebuch von Gerrit Bottemöller

Gerrit Bottemöller ist Mastmann im United Internet Team Germany. Beim Segelsetzen unterstützt er den Pitman wie auch das Grinder-Team beim Wenden. Auf stern.de berichtet er von seinen Erlebnissen bei den Vorregatten in Valencia.

Ein Beispiel: Das Match gegen Luna Rossa. Mit einem gewonnenen Start und der Entscheidung für die richtige Seite, um die Winddreher richtig auszusegeln, konnten wir eine Führung bis zur ersten Rundungstonne behaupten. Wo war da der Fehler der Konkurrenz? Die Entscheidung der Luna Rossa für die falsche Seite. Unser Wetterteam hatte an diesem Tag für den ersten Leg die bessere Einschätzung und Arbeit geliefert. Es lag nun an uns den Start so zu gestalten, dass wir auch die bessere linke Seite alleine für uns nutzen konnten. Wir wollten die linke Seite und haben sie bekommen. So segelten wir durch den stärkeren Wind schneller und das gegen ein super starkes Team in ihrem neuen Boot. Ich muss zugeben, es ist ein schönes Gefühl, wenn Du vorne liegst. Auch wenn es nur kurz war. Immer nur Verlieren macht keinen Spaß. Am letzten Tag der Hauptrunde musste ein Sieg gegen die Chinesen her, ein Pflichtsieg für uns, denn die hatten wir bis jetzt immer geschlagen.

Endlich ein Erfolg

Das Rennen gegen China war wohl für uns das Spannendste der letzten Tage. Am Start lief eigentlich alles wie geplant. Wir wollten nach links und konnten die Chinesen zu einem Fehler provozieren - ein Penalty war die Folge für die Gegner. Aber plötzlich war die linke Seite der Startbox für uns dicht. China blockte uns und wir mussten auf der schlechten rechten Seite am Startboot beginnen - keine guten Aussichten und so waren wir in einer schlechten Ausgangsposition. Die Folge war ein Rückstand. Solche Augenblicke kennen wir ja schon zur Genüge und so kämpften wir uns dann mit super Manövern und gutem Trimm wieder an die Chinesen heran. An der Leemarke konnten wir die Führung durch eine super ausgeführten "Kiwi" (Spinnaker Drop in einer Halse) zurückgewinnen. Unser Training hatte sich bezahlt gemacht und bescherte uns so den ersten Sieg.

Die nächsten Tage bestehen aus Semi- und Finalrennen in den einzelnen Round Robin Gruppen. Zurzeit liegen wir auf dem 11. Platz und segeln diese Finalrennen innerhalb des 9. - 12. Platz aus. Wir wollen auf den 9. Platz und werden alles daran setzen unseren Gruppengegnern es so schwer wie möglich zu machen.

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