Nach der Kritik von Rafael Nadal an Roger Federer sind bei den Australian Open nicht nur die sportlichen Auftritte der Stars von Interesse, sondern auch ihre Bemerkungen abseits des Courts. Novak Djokovic meisterte beide Aufgaben souverän.
Der Serbe deklassierte in seinem Auftaktmatch Paolo Lorenzi aus Italien mit 6:2, 6:0, 6:0. Weniger angriffslustig zeigte er sich vor den Mikrofonen der versammelten Medienvertreter. Diplomatisch unterstützte Djokovic Roger Federer, ohne dabei weiteres Öl ins Feuer zu gießen. "Ich bevorzuge es, über diese Dinge detailliert hinter verschlossenen Türen zu reden", sagte er.
Nadal hatte Federer ungewohnt scharf kritisiert und ihm vorgeworfen, er würde sich öffentlich nicht stark genug für die Interessen der Spieler einsetzen. Der Schweizer konterte mit einem deutlichen Seitenhieb in Richtung des Spaniers. "Das stimmt nicht. Ich verfolge nur einen anderen Weg und diskutiere das nicht auf Pressekonferenzen", sagte Federer.
Djokovic wollte sich in die Auseinandersetzung nicht weiter einmischen. "Ich denke nicht, dass irgendetwas, was ich dazu sagen würde, neu wäre", meinte der Serbe. Wie Federer und Nadal ist aber auch er der Meinung, dass die Saison zu lang und vollgepackt ist. "Guckt einfach auf die Verletzungen, die die Spieler haben, vor allem die Topleute", sagte Djokovic, der gegen Ende des Jahres ebenfalls über einige Blessuren geklagt hatte. "Es ist klar, dass sich etwas ändern muss", meinte Djokovic.
Stosur überraschend gescheitert
Die größte sportliche Überraschung des Tages gelang Sorana Cirstea aus Rumänien. Sie sorgte für betretene Mienen auf den Rängen der Rod Laver Arena, nachdem sie die australische Hoffnungsträgerin Samantha Stosur ausgeschaltet hatte. In 91 Minuten bezwang Cirstea die amtierende US Open-Siegerin. Für Stosur ist damit der Traum vom Grand Slam-Erfolg in der Heimat schon in der ersten Runde geplatzt.
Sie fand nie ihren Rhythmus und kam mit der aggressiv spielenden Cirstea überhaupt nicht zurecht. Die Rumänin kam beim 7:6, 6:3-Erfolg auf 28 direkte Punkte und zog ihrer Rivalin damit den Zahn. "Sie hat von Anfang an super aggressiv gespielt und das durchgezogen. Sie hat ein sehr sehr gutes Match gespielt, das muss man anerkennen", erklärte Stosur bei australianopen.com.