US Open Haas verliert Fünf-Satz-Krimi

Dramatisches Aus für Tommy Haas: Der deutsche Tennisprofi hat den Einzug ins US Open Halbfinale hauchdünn verpasst. Er unterlag dem Russen Nikolai Dawidenko. Dabei gab Haas eine 2:0-Satzführung aus der Hand.

Tommy Haas hat das Halbfinale bei den US Open der Tennis-Profis erneut verpasst. Der Hamburger verlor trotz einer 2:0-Satzführung gegen den Russen Nikolai Dawidenko noch 6:4, 7:6 (7:3), 3:6, 4:6, 4:6. Schon in seinem ersten Viertelfinale in New York war Haas vor zwei Jahren unterlegen.

Dawidenko trifft am Samstag entweder auf den Schweizer Titelverteidiger Roger Federer oder den Amerikaner James Blake. Das andere Halbfinale bestreiten Andy Roddick aus den USA und Michail Juschni, ebenfalls aus Russland.

Nur 24 Stunden nach dem hauchdünnen Sieg über den Russen Marat Safin verließen Haas beim dritten Fünf-Satz-Match binnen nur vier Tagen mit zunehmender Spieldauer die Kräfte, obwohl er trotz körperlicher Probleme im fünften Satz noch einmal alles gab.

Viele verpasste Chancen

Beim Stand von 2:5 wehrte der 28-Jährige bei Aufschlag von Dawidenko einen Matchball ab und ließ sich anschließend an beiden Oberschenkeln behandeln. Danach verkürzte er auf 4:5 und besaß gegen den servierenden Dawidenko sogar noch zwei Chancen zum Ausgleich. Doch der Weltranglisten-Sechste wehrte beide Gelegenheiten ab und nutzte nach 3:45 Stunden seine zweite Chance, die Partie zu beenden.

Haas absolvierte zunächst zwei starke erste Sätze, in denen er nicht immer spektakuläres, aber kluges Tennis spielte und im ersten Durchgang einen 2:4-Rückstand aufholte. Lange Zeit sah es nach einer glatten Revanche gegen Dawidenko aus, der ihm beim bisher einzigen Vergleich während der French Open 2005 eine schmerzhafte 5:7, 0:6, 0:6-Pleite beigebracht hatte. Danach war Dawidenko erstmals in ein Grand-Slam-Halbfinale eingezogen.

Dawidenko hatte am Tag zuvor viel kürzer als Haas auf dem Platz gestanden, streute aber anfangs etliche Fehler in sein sonst so konstantes Grundlinienspiel ein. Der 25-Jährige, der vor zehn Jahren nach Deutschland übergesiedelt war, steigerte sich jedoch und hatte am Ende etwas mehr zuzusetzen.

DPA
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