Erst gab Severin Freund als Schlussspringer im Team-Wettbewerb den sicher geglaubten Podestplatz aus den Händen, dann sorgte er mit Platz sechs im Einzel doch noch für einen gelungenen Saison-Auftakt der deutschen Skispringer.
Beim Dreifach-Triumph der Österreicher um den siegreichen Andreas Kofler etablierte sich der 23-Jährige im finnischen Kuusamo auf Anhieb wieder in der Weltspitze. Hinter Kofler sprangen Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern auf die Ränge zwei und drei.
Richard Freitag feierte mit Platz neun das beste Ergebnis seiner Karriere und komplettierte gemeinsam mit Michael Neumayer auf Rang 14 das gute Abschneiden der DSV-Springer, die wenige Stunden zuvor im Teamspringen Vierte geworden waren.
Weltmeister Österreich deklassierte die Konkurrenz in dem in nur einem Durchgang entschiedenen Wettbewerb, der am Vortag wegen zu starken Windes ausgefallen war.
Freund: "Ich war zu aggressiv"
Mit Weiten von 133,5 und 129 Metern fehlten Freund allerdings gut 20 Punkte zum Sprung aufs Podium. Das hatte er im Mannschaftswettbewerb schon dicht vor Augen, patzte aber als Schlussspringer. "Es ist sehr ärgerlich, wenn man als Zweiter oben steht und als Vierter ankommt, weil man das ganze Team mit herunterzieht", meinte der beständigste deutsche Springer des Vorjahres.
Nachdem Maximilian Mechler mit 132 Metern für die größte deutsche Weite gesorgt hatte, landete Freitag lediglich bei 102,5 Metern. "Der Sprung war nicht so toll, ich war zu aggressiv", sagte der Hoffnungsträger, der im Training am Freitag fast gestürzt war. "Es wäre falsch zu sagen, dass da nichts zurückgeblieben ist", meinte Freitag. Nach dem Einzel konnte auch er wieder lachen. "Es freut mich natürlich, dass es am Ende so gut gelaufen ist."
Neumayer brachte die Schuster-Schützlinge mit 126 Metern auf Platz zwei. Doch dann landete Freund viel zu früh bei 123,5 Metern, so dass überraschend Japan und Russland noch vorbeizogen. Schuster war mit dem Auftritt unweit des Polarkreises dennoch zufrieden. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Fünf Mann in den Weltcuppunkten hatten wir schon lange nicht", lobte der Coach.