Wettskandal Brasilien versinkt im Sumpf der Spielmanipulationen

Brasilien Wettskandal: Ein Fußball liegt auf grünem Rasen
Brasilien erlebt derzeit den vielleicht größten Wettskandal aller Zeiten (Symbolbild)
© Uwe Anspach / DPA
Ein möglicher Wettskandal erschüttert derzeit den Fußball in Brasilien. 16 Spieler der ersten brasilianischen Liga und ein Sportler der amerikanischen Liga MLS stehen unter dem Verdacht, systematisch Spiele manipuliert zu haben.

Die brasilianische Bundespolizei geht Hinweisen auf systematische Manipulation im Profifußball nach. Die Ermittlungen wurden von Justizminister Flávio Dino angeordnet, wie er am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter bekanntgab. Der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes CBF, Ednaldo Rodrigues, hatte sich laut einer Verbandsmitteilung mit einer entsprechenden Bitte an Dino und den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gewandt.  Eine Aussetzung des laufenden Wettbewerbs schloss die CBF aus.

Wettskandal in Brasilien: 17 Spieler unter Verdacht der Spielmanipulation

Bei der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Goiás laufen bereits Untersuchungen wegen Manipulation, mehrere Spieler wurden von ihren Clubs suspendiert. Unter Verdacht steht neben 16 in Brasilien aktiven Spielern auch ein Profi, der in der Major League Soccer für die Colorado Rapids spielt. Der US-Club bestätigte am Mittwoch die Suspendierung eines Profis im Zusammenhang mit den Vorwürfen. 

Sieben Spieler wurden am Mittwoch von ihren Vereinen in Brasilien suspendiert. Zwei sind bei CA Paranaense aktiv, zwei bei Coritiba FC und jeweils einer bei EC Cruzeiro Belo Horizonte, Fluminense Rio de Janeiro und América FC. Ein weiterer Profi des FC Santos wurde bereits am Dienstag freigestellt. Die Spieler haben durch ihre Anwälte eine Beteiligung an den Manipulationen abstreiten lassen oder sich bislang nicht öffentlich geäußert. 

In sechs Bundesstaaten fanden im April Durchsuchungen statt, neun Spieler wurden befragt. Ob sie tatsächlich Geld erhielten, um Spiele zu manipulieren, konnten die Ermittler damals noch nicht sagen. Ihnen seien von Wettpaten bis zu 100.000 Reais (umgerechnet circa 18.000 Euro) geboten worden.

DPA
pgo

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