Die brasilianische Bundespolizei geht Hinweisen auf systematische Manipulation im Profifußball nach. Die Ermittlungen wurden von Justizminister Flávio Dino angeordnet, wie er am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter bekanntgab. Der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes CBF, Ednaldo Rodrigues, hatte sich laut einer Verbandsmitteilung mit einer entsprechenden Bitte an Dino und den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gewandt. Eine Aussetzung des laufenden Wettbewerbs schloss die CBF aus.
Wettskandal in Brasilien: 17 Spieler unter Verdacht der Spielmanipulation
Bei der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Goiás laufen bereits Untersuchungen wegen Manipulation, mehrere Spieler wurden von ihren Clubs suspendiert. Unter Verdacht steht neben 16 in Brasilien aktiven Spielern auch ein Profi, der in der Major League Soccer für die Colorado Rapids spielt. Der US-Club bestätigte am Mittwoch die Suspendierung eines Profis im Zusammenhang mit den Vorwürfen.
Sieben Spieler wurden am Mittwoch von ihren Vereinen in Brasilien suspendiert. Zwei sind bei CA Paranaense aktiv, zwei bei Coritiba FC und jeweils einer bei EC Cruzeiro Belo Horizonte, Fluminense Rio de Janeiro und América FC. Ein weiterer Profi des FC Santos wurde bereits am Dienstag freigestellt. Die Spieler haben durch ihre Anwälte eine Beteiligung an den Manipulationen abstreiten lassen oder sich bislang nicht öffentlich geäußert.
So gut stehen die Chancen der Klubs im Kampf um Titel und Klassenerhalt

Aussichten: sonnig.
Restprogramm: VfL Bochum (Auswärts), VfL Wolfsburg (Heimspiel), Borussia Mönchengladbach (H), FC Augsburg (A), FSV Mainz 05 (H).
Ausgangsposition: Tabellenspitze! So spät in der Saison dem FC Bayern München die Tabellenführung abzujagen, ist eine gefühlte Ewigkeit keinem Klub mehr gelungen. Das sollte nach dem bestandenen Charaktertest gegen Eintracht Frankfurt – endlich mal aus einer Niederlage der Bayern einen Vorteil erspielt – eine Extra-Portion Selbstvertrauen geben.
Im Derby gegen den VfL Bochum (Freitag, 20.30 Uhr) – derzeit Tabellenplatz 15 – sollten drei Punkte drin sein. Drei der verbliebenen fünf Spiele finden zudem im heimischen Stadion statt, was der Mannschaft zusätzlichen Biss geben sollte. Besser waren die Chancen auf die Meisterschaft lange nicht.
In sechs Bundesstaaten fanden im April Durchsuchungen statt, neun Spieler wurden befragt. Ob sie tatsächlich Geld erhielten, um Spiele zu manipulieren, konnten die Ermittler damals noch nicht sagen. Ihnen seien von Wettpaten bis zu 100.000 Reais (umgerechnet circa 18.000 Euro) geboten worden.