Auch in der 12. Staffel ließen sich die Löwinnen und Löwen nicht lumpen. Sie schlossen Deals mit 23 Startups und investierten insgesamt 4,7 Millionen Euro in neue Produkte. Der abschließende Pitch gehörte einer "Löwenmutter", wie sie sich selbst nannte. Ihr Thema: Schmerzen frischgebackener Mütter beim Stillen, denen sie mit ihrem Mama Cooling Gel begegnen möchte – anstelle alter Hausmittel wie Quark und Kraut. Da kam selbst Alpha-Löwe Carsten Maschmeyer ins Grübeln: "Mir wird wieder bewusst, dass die Aufgaben, die die Natur den Geschlechtern zugeordnet hat, unfair verteilt sind."
Diese Produkte wurden präsentiert:
• HistaFit
Das Lebensmittelsortiment aus Müsli, Riegeln, Brühe, Gemüsesauce und Brotaufstrich ist arm an Histamin und wendet sich an Personen mit einer entsprechenden Intoleranz.
Das Tragesystem basiert auf variabel einstellbaren Klettgurten, mit denen man Gegenstände mit bis zu zehn Kilogramm Gewicht transportieren kann.
• Lazy Camping
Das leichte und kompakte Dachzelt eignet sich für nahezu alle Autodächer und ist laut Hersteller mit wenigen Handgriffen aufgebaut.
Das Kühlungsgel besteht aus natürlichen, pflanzlichen Extrakten wie Thymian, Arnika und Ringelblume und soll Müttern eine möglichst unbeschwerte Stillzeit bescheren.
Die Stehschreibtische werden als reine Standmodelle angeboten, daneben gibt es aber auch Schreibtisch-Aufsätze, bei denen man zwischen Stehen und Sitzen variieren kann.
Der letzte Deal der Staffel
"Eine echte Powerlady", schwärmte Dagmar Wöhrl, "mit einem unglaublichen Unternehmer-Gen." Ralf Dümmel empfand "wahnsinnige Emotionen" und wollte mit der Gründerin von Mama Cooling Gel, einer dreifachen Mutter aus Hamburg, den "Konkurrenzmarkt gegen Kohl und Markt" eröffnen. Die besten Argumente für eine Zusammenarbeit hatte allerdings Judith Williams. Sie litt bei ihren Kindern selbst unter Stillproblemen ("Ich fühlte mich als die Loser-Mum") und nahm das präsentierte Brustgel konstruktiv auseinander. Es seien unbedingt Tests erforderlich, die zeigten, welcher Wirkstoff was bewirke – "dann bin ich mit meinem ganzen Mutter- und Investorinnenherz dabei." Der Mama-Deal war besiegelt.
Gesundheits-Pitch der Woche
Die Supermärkte sind voll mit Produkten für Menschen mit Laktose- und Glutenunverträglichkeiten. Bei Histamin sieht das anders. Und der Stoff steckt in zig Lebensmitteln. Sehr viel in Tomaten etwa, Schokolade, Müsli, Salami und Thunfisch. Wer Histamin nicht verträgt, leidet unter Bauchkrämpfen, Durchfällen und Übelkeit – wie die beiden Gründerinnen des Startups HistaFit. Und: Carsten Maschmeyer. "Ich kriege von Rotwein Magenschmerzen und darf keinen Schinken essen", bekannte er. In das histaminarme Foodsortiment des Unternehmerinnen-Duos wollte er gleichwohl nicht investieren, das übernahmen Ralf Dümmel und Nils Glagau als Doppel-Löwen. "Diese Produkte werden überall stehen, überall!" (der stern hat die Produkte probiert.)
Diese zehn "Höhle der Löwen"-Deals platzten nach der Show

Ein Pferd im TV-Studio ließ Investor Ralf Dümmel das Portemonnaie zücken. Präsentiert wurde der "Stallzauber Zauberstab", eine Trainingshilfe, mit der die Balance beim Reiten verbessert werden soll. Doch nach dem tierischen Auftritt wurde nichts aus dem Deal. Aufgrund "unterschiedlicher strategischer Ausrichtungen" sei das Investment nicht zustande gekommen, erklärte Dümmel auf seinem Twitter-Kanal.
Die gehypteste Idee
Georg Kofler konnte einem fast schon leidtun. Alle seine Kollegen hatten von den Autodach-Zelten von Lazy Tent bereits Abstand genommen. Bequem und praktisch seien sie, war der Tenor der DHDL-Jury, aber made in China, damit wenig nachhaltig und mit 1.500 Euro dafür wiederum ganz schön teuer. Auch Kofler war vom Marktpotenzial des Produkts nicht überzeugt, hatte sich aber von dem Gründertrio laut Maschmeyer zu Verhandlungen "hinquasseln" lassen. "Ich bräuchte den Ralf hier", jammerte der millionenschwere Manager. Dann stieg er in das Startup ein – und auf das Dach eines im Studio geparkten Fahrzeugs. Zum Probeliegen im "faulen" Zelt.
Applaus und raus
Es gibt Produkte, die sind’s einfach nicht. Wie die Stehschreibtische von Standsome. "Ihr habt ein cooles Produkt, aber es sieht nicht cool aus", urteilte Carsten Maschmeyer, der sich wegen des Designs kaum beruhigen konnte. "Das sieht aus wie ein Gartenstuhl auf’m Tisch." Zur kontroversen Optik gesellten sich auch noch Lieferschwierigkeiten und Preisexplosionen. Denn: Bisher stammte das Birkenholz aus Russland, jetzt soll es aus Finnland kommen. Da winkte selbst Ralf Dümmel ab. Dem Startup Klettpack erging es nicht besser. Kein Löwe blickte bei dem Tragesystem so richtig durch, "Das erinnert mich an einen komplizierten Klettergurt, bei dem einem der Bergführer helfen muss", sagte Georg Kofler. Und Maschmeyer resümierte: "Bei dem Problem, das ihr löst, möchte ich das Problem behalten."
"Die Höhle der Löwen" kann auf RTL+ gestreamt werden.
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