Mit dem Ende des Tankrabatts am 1. September schauen Autofahrerinnen und -fahrer erstaunt auf die Spritpreise. Diese nahmen nach dem Tankrabatt-Aus teils sprunghaft zu. Besonders deutlich verteuerte sich Diesel. Eine Schnellauswertung durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC an knapp 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg stellte einen Benzin- und Dieselpreis von mehr als 2 Euro pro Liter fest. Letzterer kostete teilweise sogar über 2,30 Euro pro Liter. Und – anders als noch vor einiger Zeit – ist Diesel schon länger teurer als Benzin. Das hat mehrere Gründe.
Einen großen Anteil an dem Spritpreis machen die Steuern aus. Der Steuersatz für Benzin beträgt 65,45 Cent pro Liter, für Diesel sind es 47,04 Cent. Dieser Steuervorteil für Dieselfahrerinnen und -fahrer wurde mit dem Tankrabatt allerdings weitestgehend aufgelöst: Er hatte eine Senkung der Energiesteuer um etwa 35 Cent pro Liter bei Benzin zur Folge. Bei Diesel waren es hingegen bloß 17 Cent pro Liter. Deshalb war Diesel vergleichsweise teurer.
Darüber hinaus hat die CO2-Abgabe einen leichten Einfluss auf die Preise. Denn diese ist bei Diesel rund ein Cent pro Liter höher als bei Benzin.
Heizöl- beeinflusst Dieselpreis stark
Ein weiterer Grund für den hohen Dieselpreis findet sich beim Heizöl wieder. Das Verhältnis der Produktion der einzelnen Kraftstoffe sowie anderer Erzeugnisse aus Rohöl lässt sich nur begrenzt verändern. In Deutschland und Europa ist der Dieselverbrauch im Vergleich zum Super deutlich größer, als jene Menge, die in Raffinerien gewonnen werden kann. Vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs wurden große Mengen Diesel aus Russland importiert, was im Zuge der Sanktionen gestoppt wurde. Der Bedarf lässt sich nur noch schwer decken.
Außerdem beeinflusst der stark erhöhte Heizölpreis den Dieselpreis. Wegen der Energiekrise füllen viele Menschen ihre Tanks dieses Jahr offenbar früher und mit größeren Mengen als bisher. Und die Industrie versucht möglichst statt Gas Öl bei der Wärmeerzeugung zu verwenden. Auch die durch den niedrigen Pegelstand des Rheins ausgelösten hohen Transportkosten treiben die Spritpreise – insbesondere den Dieselpreis – in die Höhe, wie eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung des Essener Wirtschaftsforschungsinstituts RWI ergab.
Spritspar-Tipps, die leider gar nichts bringen

Vor allem weil man glaubt, dass das Unternehmen "Minderverbrauch" sofort und scheinbar mühelos beginnen kann. Da gibt es gute, praktikable Tipps, die wirklich etwas bringen, aber es kursiert auch jede Menge Unfug. stern.de verrät zunächst, womit sie es nicht probieren sollten.