Gasversorgung aus Russland Energieagentur warnt vor schwierigem Winter in Europa

Symbol in der Energiekrise: Eine Hand dreht am Thermostat einer Heizung
Das Thermostat einer Heizung steht auf der niedrigsten Stufe. In Deutschland wächst die Angst vor einer Energiekrise.
© teamwork / Imago Images
Die Internationale Energieagentur sieht die europäischen Staaten in den kommenden Monaten vor einer ernsten Herausforderung bei der Öl- und Gasversorgung. Eine solche Energiekrise habe die Welt noch nicht erlebt, heißt es.

"Dieser Winter wird in Europa sehr, sehr schwierig werden", warnte Fatih Birol, Direktor der Internationale Energieagentur (IEA) am Dienstag auf einem Energieforum in Sydney. Die Energieversorgung sei eine große Sorge. "Das kann ernste Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben", sagte der Chef des Interessenverbands von westlichen Industriestaaten.

Nach Birols Einschätzung hat die Welt noch nie eine so tiefgreifende und komplexe Energiekrise erlebt. Er befürchte, dass "wir das Schlimmste vielleicht noch nicht gesehen haben".

Schließung der Pipeline Nord Stream 1 erhöht Sorge vor Energiekrise

Zuletzt hat sich die Sorge vor einer Energiekrise verstärkt, nachdem Russland die wichtige Gaspipeline Nord Stream 1 wegen routinemäßigen Wartungsarbeiten geschlossen hat. Seit Montagmorgen fließt kein Gas mehr durch die Leitung nach Deutschland. Es gibt die Befürchtung, dass die Pipeline nach den Arbeiten nicht wieder in Betrieb genommen wird.

Mit Blick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, verwies Birol auf die Bedeutung Chinas. Die Volksrepublik kontrolliere etwa 80 Prozent der weltweiten Lieferkette für Solarenergie. Nach Einschätzung des IEA-Direktors dürfte sich dieser Anteil in den kommenden Jahren erhöhen.

DPA
nk

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