"Wir haben unglücklicherweise seit sechs Monaten keine Gartenzwerge bekommen", zitiert die BBC den Gartencenter-Betreiber Ian Byrneaus dem englischen Whitminster. Anderswo in Großbritannien hört man ähnliche Klagen. Und das, obwohl die Nachfrage nach Gartendekoration jeder Art derzeit so hoch ist wie nie. Denn während des Lockdowns haben viele Menschen damit begonnen, sich intensiver als zuvor um ihre Gärten und Balkone zu kümmern. Und für manche von ihnen gehört in einen guten Garten eben auch ein Gartenzwerg.
Die allerdings sind derzeit, nicht nur in England, schwer zu bekommen. Denn große Ladungen an Gartenzwergen waren auf Schiffen im Suezkanal unterwegs, als das gigantische Containerschiff "Ever Given" dort am 23. März havarierte und den hochfrequentierten Kanal über Tage blockierte. Rund 400 Schiffe stauten sich. Erst mit großer Verspätung kamen sie an ihren jeweiligen Zielen an und die Verteilung an die Märkte dauert ihre Zeit. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum die eigenwillige Gartendeko derzeit so rar ist.
Ansturm auf Gartendeko und -möbel ist groß
Iain Wylie, einer der Vorstände der britischen Vereinigung der Bau- und Gartenmärkte, erklärt: "Gartenzwerge stehen zwar nicht bei jedem ganz oben auf dem Einkaufszettel, aber während des Lockdowns wurde Gartenarbeit extrem populär – und entsprechend hatten wir Schwierigkeiten, weil die Lieferketten so beansprucht waren." Nicht nur englische Gartenmärkte hätten enormen Zulauf gehabt, das Phänomen sei in ganz Europa aufgetreten. In Großbritannien hatten die Märkte 97 Prozent mehr Kundschaft als üblicherweise im Frühling.
Neben Engpässen bei Pflanzen, Zwergen und sonstiger Gartendeko klagen auch Gartenmöbel-Hersteller, dass durch verspätete Lieferungen und hohe Nachfrage viele Produkte ausverkauft seien und nicht so schnell nachgeliefert werden könnten, wie die Kunden es sich wünschten.
Quelle: BBC