Computer IBM-Gewinn erneut gesunken

Der Gewinn des weltgrößten Computerkonzerns IBM ist im abgelaufenen Quartal trotz höherer Umsätze mit Dienstleistungen und Rechnern zum sechsten Mal in Folge zurückgegangen.

Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft fiel auf 1,9 (Vorjahr 2,6) Milliarden Dollar oder 1,11 Dollar je Aktie, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. In diesem Ergebnis ist die Ende 2002 mehrheitlich an Hitachi verkaufte Festplattensparte nicht enthalten. Finanzchef John Joyce sagte in einem Interview, das seit zwei Jahren schwache Branchenumfeld beginne sich zu stabilisieren.

Ohne die

defizitäre Festplattensparte ist der Gewinn des in Anspielung auf die Farbe des Firmenlogos "Big Blue" genannten Konzerns damit das sechste Quartal in Folge gesunken. Vor allem im Zusammenhang mit der im Oktober abgeschlossenen Übernahme der Beratungssparte des Wirtschaftsprüfers PricewaterhouseCoopers (PwC) verbuchte IBM im Quartal eine Sonderbelastung von 405 Millionen Dollar. Ohne diesen Einmalposten lag der Gewinn bei 2,3 Milliarden Dollar oder 1,34 Dollar je Aktie. Analysten hatten im Schnitt nur mit 1,30 Dollar je Aktie gerechnet.

Vor allem in

dem für IBM immer wichtiger werdenden Dienstleistungsbereich verbuchte der Konzern einen kräftigen Umsatzanstieg von 17 Prozent. Im Quartal schloss IBM in dieser Sparte Verträge über insgesamt 18 Milliarden Dollar ab. Analyst Marty Shagrin von Victory Capital nannte die Dienstleistungssparte den Hauptwachstumsmotor des Konzerns. "Wenn IBM bei den Vertragsabschlüssen so stark ist, scheint dies ein gutes Zeichen für das Unternehmen zu sein", sagte er.

Wie bei anderen

Computerkonzernen wurden auch die Ergebnisse von IBM in den vergangenen beiden Jahren stark von der weltweiten Investitionszurückhaltung belastet. Finanzchef Joyce zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Technologiebranche allmählich die Talsohle erreicht. "Ich denke, das Umfeld beginnt sich zu stabilisieren", sagte er. Die derzeitigen Markterwartungen für die IBM-Gewinn- und Umsatzentwicklung werde das Unternehmen im laufenden Quartal erfüllen, aber wohl nicht übertreffen. Analysten rechnen derzeit mit einem knapp zehnprozentigen Erlös-Wachstum und einem neun Prozent höheren Gewinn je Aktie. Auch die aktuellen Expertenprognosen für das Gesamtjahr 2003 nannte Joyce vernünftig.
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