Computer Oracle übertrifft Analystenprognosen

Der weltweit zweitgrößte Software-Hersteller Oracle hat im abgelaufenen Quartal einen höheren Gewinn als im Vorjahr erwirtschaftet und damit die Prognosen von Analysten übertroffen.

Für das laufende Quartal wird mit einer Steigerung des Umsatzes von vier bis sieben Prozent gerechnet, teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatte Oracles Konkurrent PeopleSoft dessen feindliches Übernahmeangebot zurückgewiesen. Oracle-Aktien legten nachbörslich auf 13,60 Dollar von 13,33 Dollar bei Börsenschluss in New York zu. Im vierten Geschäftsquartal wurde ein Netto-Gewinn von 858 Millionen Dollar oder 16 Cent je Aktie nach 655,9 Millionen Dollar oder zwölf Cent pro Anteilschein im Vorjahr erzielt, teilte Oracle am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Dies war das zweite Quartal in Folge, in dem der Umsatz zum Vorjahr gesteigert werden konnte.

Mehr Erlöse aus Software-Lizenzen

Wie Oracle weiter mitteilte, sind im Gewinn Abschreibungen auf die Investition bei Liberate Technologies berücksichtigt, die das Ergebnis um zwei Cent pro Aktie geschmälert hätten. Der Umsatz hatte auf 2,83 Milliarden von 2,77 Milliarden Dollar vor einem Jahr zugenommen. Allein die Erlöse aus Software-Lizenzen, die als Wachstumsindikator gelten, stiegen um ein Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 14 Cent bei Umsätzen von 2,75 Milliarden Dollar vorausgesagt.

SAP soll im Kerngeschäft angegriffen werden

Oracle-Finanzchef Jeff Henley sagte, für das laufende Quartal rechne er mit einem Gewinn je Aktie von sieben bis acht Cent. Im Lizenzgeschäft wird gar eine Steigerung des Umsatzes von zwei bis zwölf Prozent erwartet. Oracle hatte in der vergangenen Woche angekündigt, PeopleSoft für 5,1 Milliarden Dollar übernehmen und damit den deutschen Konkurrenten SAP in dessen Kerngeschäft Unternehmenssoftware stärker angreifen zu wollen. Das PeopleSoft-Direktorium hat das feindliche Übernahmeangebot am Donnerstag einstimmig als zu niedrig zurückgewiesen.

Gute Aussichten

Oracle-Manager werteten das Quartalsergebnis als Beleg dafür, dass der Konzern an einem hart umkämpften Markt gegenüber den Konkurrenten Boden gewonnen habe. "Das war trotz des Irak-Krieges und des Ausbruchs der Lungenkrankheit Sars ein sehr starkes Quartal für uns", sagte Finanzchef Henley. Oracle-Chef Larry Ellison fügte hinzu, die Erlöse im Bereich Anwendungs-Software seien in den drei Monaten unverändert ausgefallen, während diese beim Konkurrenten und Übernahmeziel PeopleSoft im jüngsten Quartal gesunken seien. Das zeige, dass Oracle PeopleSoft in einer Reihe von Geschäftsfeldern überholt habe.