ENERGIE Tanks füllen, bevor Heizöl-Preise steigen

Experten erwarten drastischen Heizkostensprung für den Winter, da die Kriegsangst die Energiepreise weiter antreibt. Jetzt ist der beste Moment für Nachschub-Bestellungen.

Wer seinen Heizöltank für den kommenden Winter noch nicht aufgefüllt hat, sollte sich beeilen. Denn im Moment hat der rasante Aufwärtstrend bei den Ölpreisen eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Die Furcht vor einem Krieg im Irak treibt die Preise auf dem Rohölmarkt schon seit Monaten in die Höhe. Jetzt Nachschub bestellen, wird sich in barer Münze auszahlen, sind Experten wie Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher überzeugt. Sie rechnen damit, dass die Heizkosten über den Winter krisenbedingt um bis zu 50 Prozent ansteigen könnten.

Billiger wird's nicht

Wer auf billigere Zeiten wartet, ist vermutlich schlecht beraten, warnt Peters. Auch Verbraucher, die nur noch Reste im Tank haben und die Nachschubbestellung bislang verbummelten, sollten die Gunst der Stunde nutzen. Auf eine weitere Entspannung der politischen Lage hoffen, kann viel Geld kosten. Setzt der Winter mit voller Wucht ein, wird sich das zusätzlich noch auf die tendenziell steigenden Preise niederschlagen, meint Peters.

Keine Umkehrung in Sicht

Auch die Spezialisten vom Heizöl-Online-Anbieter Esyoil raten dazu, den derzeitigen Rücksetzer in der Preisentwicklung zu nutzen: »Wenn es heiß wird in der Irak-Diskussion werden die Preise wieder ausflippen.« »Ölmann Bush«, also der amerikanische Präsident, hat die Entwicklung der Märkte zurzeit fest im Griff. Die Stimmung ist nervös, eine Umkehr der Preisentwicklung kaum in Sicht.

Geld zurücklegen

Wer nicht von Riesenrechnungen am Ende dieser Heizperiode geschockt werden will, kann sich nur folgendermaßen wappnen: Regelmäßig Geld für erhöhte Verbrauchspreise zurücklegen und zugleich in den eigenen vier Wänden Energie sparen. Das gilt besonders an den kalten Wintertagen, die momentan noch auf sich warten lassen. Denn in frostigen Zeiten mit hohen Minusgraden wird ein Großteil der Heizenergie verbraucht, wie der Bund der Energieverbraucher erklärt.

Bis zu zehn Euro pro Tag

Eine behaglich warme Wohnung kann die Haushaltkasse in dieser Zeit leicht mit Kosten zwischen fünf und zehn Euro belasten - an einem einzigen Tag, versteht sich. Peters rät, dringend alte Heizgewohnheiten zu überprüfen. So muss nicht immer das ganze Haus respektive die ganze Wohnung bullig warm sein. Wer nur einen Raum gut heizt und die Türen geschlossen hält, kann tatsächlich viel Geld einsparen - ohne zu frieren.

Stromsparen ist ratsam

Stark heizen, wenn niemand daheim ist, sollte ebenfalls der Vergangenheit angehören. Das konsequente Drosseln der Raumtemperatur um ein einziges Grad kann gleich sechs Prozent Energieersparnis bringen. Auch die Heizungsregelung gehört geprüft. Die Heizkurve sollte so niedrig wie möglich stehen, so der Tipp. Wird die Nachtabsenkung auf 16 Grad Innentemperatur heruntergefahren, kann der Kessel abschalten. Das spart Geld. Energie wird zudem verschwendet, wenn die Warmwassertemperatur über 60 Grad steht.