Dieter Rampl

Eigentlich wollte sich Wolfgang Sprißler mit seinen 60 Jahren in den Ruhestand verabschieden. Doch nachdem sich die meisten HVB-Vorstände aus dem Staub gemacht haben, blieb Sprißler praktisch als letzter übrig.

Wie Führungs- und Entscheidungsschwäche der Chefetage aussichtsreiche Hoffnungsträger beschädigen kann, ist gerade lehrbuchhaft bei der HypoVereinsbank zu bestaunen: Dort gehen sich zwei Vorstandskandidaten an den Kragen.

Die bisher größte europäische Bankenfusion ist unter Dach und Fach: Die italienische Unicredito wird die Hypo-Vereinsbank übernehmen. Arbeitnehmervertreter erwarten den Abbau von 10.000 Stellen.

Nach Rekordverlusten in den beiden Vorjahren ist die HypoVereinsbank wieder auf stabilem Gewinnkurs. Das Münchener Bankhaus profitierte allerdings besonders von der leichten Konjunkturerholung.

Die Branche kommt nur langsam in Schwung, und im unmittelbaren Umfeld der Bank wird gar über die Ablösung von Vorstandsmitgliedern spekuliert. Dennoch gab es kleine Fortschritte im Quartal.