Deutsche Unternehmen unterstützen den russischen Krieg in der Ukraine durch die Lieferung elektrischer Bauteile, die offiziell keinen Sanktionen unterliegen. Das Magazin "Capital" (neue Ausgabe am 13. April am Kiosk oder hier erhältlich) berichtet über den Fall des ostwestfälischen Unternehmens Harting, dessen Ethernet-Kabelverbindung in einer russischen Angriffsrakete vom Typ Iskander 9M727 entdeckt worden ist. Diese Raketen setzt Wladimir Putins Streitmacht im Krieg gegen die Ukraine ein.
Harting macht Millionengeschäft mit Russland
Harting hatte nach Kriegsbeginn weiter Bauteile im Wert von mehr als 13 Millionen Dollar (rund zwölf Millionen Euro) nach Russland geliefert – auch an Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes. In Berliner Sicherheitskreisen geht die Sorge vor Reputationsschäden für die deutsche Industrie um, wenn solche Lieferungen nicht gestoppt werden. Die russische Regierung sucht im Ausland systematisch nach Halbleitern und anderen Komponenten für die Produktion von Kriegswaffen und bedient sich dabei vor allem kleinerer Vermittlerfirmen, die hohe Provisionen kassieren.
Bachmut vor dem Fall. Bilder einer Schlacht, die nicht enden darf

Schon fast ein Jahr lang kommt es in der 75.000-Einwohner-Stadt zu Auseinandersetzungen mit prorussischen Separatisten. Bereits im Frühjahr gleichen manche Ecken Bachmuts Trümmerfeldern.
Der deutsche Mittelständler Harting gehört zu den Pionieren des Russlandgeschäfts und hatte bereits 1993 eine Tochtergesellschaft in St. Petersburg gegründet – mit direkter Unterstützung des damaligen Vizebürgermeisters der Stadt – Wladimir Putin.
Hinweis: In der ersten Version dieses Artikels hieß es in der Überschrift, dass das Unternehmen Raketenteile nach Russland liefere. Dies ist nicht der Fall, wir haben die Überschrift entsprechend angepasst.
Dies Meldung erschien zuerst hier beim Wirtschaftsmagazin "Capital", das wie der stern zu RTL Deutschland gehört.