Unterstützung Zehn Prozent der Deutschen sind bedürftig

8,3 Millionen Bürger oder zehn Prozent der Bevölkerung benötigen finanzielle Hilfe vom Staat - das kostet rund 45,6 Milliarden Euro im Jahr. Der größte Teil davon geht in Leistungen für Hartz IV. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern große Unterschiede.

Rund zehn Prozent der Bundesbürger sind für ihren Lebensunterhalt auf Sozialleistungen angewiesen. Etwa 8,3 Millionen Menschen erhielten in Deutschland existenzsichernde Hilfen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die jetzt veröffentlichte Statistik zeigt den Stand von Ende 2006 auf.

Im Verlauf des Jahres 2006 gab der Staat für die soziale Mindestsicherung insgesamt 45,6 Milliarden Euro aus. Zu den Transferleistungen der sozialen Mindestsicherung zählen dem Bundesamt zufolge: Arbeitslosengeld II/Sozialgeld (Hartz IV), laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen sowie Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (Sozialhilfe), Regelleistungen für Asylbewerber und Leistungen der Kriegsopferfürsorge.

Vor allem die Einwohner in den Stadtstaaten und den neuen Bundesländern waren der Statistik zufolge auf Leistungen der Mindestsicherung angewiesen. Mit der im Ländervergleich höchsten Bezugsquote von 20,1 Prozent erhielt jeder fünfte Berliner Leistungen zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts. In Bayern waren es nur 5,3 Prozent, in Baden-Württemberg 5,7 Prozent.

Rund 7,3 Millionen Menschen lebten Ende 2006 nach den Angaben des Bundesamtes von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld. Arbeitslosengeld II erhalten erwerbsfähige Personen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Ihre im Haushalt lebenden nicht erwerbsfähigen Familienangehörigen, also vor allem Kinder, bekommen Sozialgeld. Die Ausgaben für Leistungen, die unmittelbar für den Lebensunterhalt gezahlt wurden, beliefen sich im Verlauf des Jahres 2006 auf rund 40,5 Milliarden Euro.

Daneben erhielten etwa 764.000 Bürger laufende Leistungen aus der Sozialhilfe, wie die Statistiker berichteten. Die Sozialhilfe bildet das soziale Auffangnetz für bedürftige ältere Menschen sowie für Personen, die wegen Krankheit oder einer dauerhaft vollen Erwerbsminderung nicht mehr ins reguläre Erwerbsleben integriert werden können. Die Ausgaben dafür betrugen rund 3,7 Milliarden Euro. Rund 194.000 in Deutschland lebende Asylbewerber bekamen dem Bundesamt zufolge laufende Asylbewerberleistungen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Ausgaben lagen hierfür bei etwa 0,9 Milliarden Euro.

Die Kriegsopferfürsorge ist eine Leistung, die neben Kriegsbeschädigten und deren Hinterbliebenen bei Bedürftigkeit auch Soldaten, Zivildienstleistende, Opfer von Gewalttaten und Impfgeschädigte versorgt. 60.000 Menschen waren darauf angewiesen, die Ausgaben beliefen sich auf 0,5 Milliarden Euro.

AP
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