Der Fall erinnert an Alfred Hitchcocks Thriller "Psycho": Ein 57 Jahre alter Pfleger aus Gemeinde Borgo Virgilio in der Lombardei soll die Leiche seiner Mutter zu Hause versteckt haben, um deren Pension zu kassieren. Nach drei Jahren flog der Schwindel auf. Grund war der abgelaufene Personalausweis der Verstorbenen.
Um das Dokument zu verlängern, verkleidete sich der Mann als seine Mutter – Perücke, Make-up und Kleidung inklusive – und ging so zum Einwohnermeldeamt. Doch die Verkleidung war wohl nicht überzeugend genug: Wie italienische und österreichische Medien berichten, schöpfte das Personal Verdacht. Am nächsten Tag habe man den Schwindler unter einem Vorwand erneut zum Amt gebeten. Dort wartete dann aber schon die Polizei. Bei seiner Enttarnung soll der Mann den Berichten zufolge einen Schwächeanfall erlitten haben. Gegen ihn wird nun ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Mantua wirft ihm Verbergen einer Leiche, Betrug und Fälschung vor.
Leiche der Mutter in Italien mumifiziert
Der Mann meldete den Tod nicht, um weiterhin von ihrer Rente zu profitieren. Es wird vermutet, dass die Frau bereits 2022 eines natürlichen Todes starb. Eine Obduktion soll die genauen Hintergründe klären.
Die Leiche entdeckten die Ermittler kurz nach der Enttarnung des Mannes, als sie sein Haus durchsuchten. Der mumifizierte Körper soll demnach an einer Wand im Wohnzimmer gelehnt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Sohn seine medizinischen Kenntnisse genutzt habe, um dem Leichnam Flüssigkeiten zu entziehen, damit der Körper mumifiziert wird, anstatt sich zu zersetzen.
Dass der Tod der Frau so lange unentdeckt blieb, dürfte mit daran gelegen haben, dass ihr Sohn zurückgezogen lebt.