Erstmals in diesem Jahr sind im April weniger als fünf Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet. "Wir werden erstmals wieder unter fünf Millionen haben", sagte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement am Mittwochabend in Potsdam. Nach verschiedenen Medienberichten hat die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit 4,967 Millionen Menschen als erwerbslos registriert. Offiziell soll die Zahl am (morgigen) Donnerstag bekannt gegeben werden.
Frühjahrsbelebung sorgt für Rückgang
Clement versprach auf einer Diskussion mit Arbeitnehmern: "Wir werden ab jetzt nie mehr die fünf Millionen überschreiten. Da können sie Gift drauf nehmen." Der Berliner "Tagesspiegel" und die "Financial Times Deutschland" (Donnerstagsausgaben) berichteten, im April 2005 seien rund 210.000 Menschen weniger arbeitslos als noch im März 2005. Allerdings wären das rund 524.000 mehr Arbeitslose als vor einem Jahr.
Den deutlichen Rückgang der Erwerbslosigkeit im Monatsvergleich erklärten Experten vor allem mit der üblichen Frühjahrsbelebung. Wegen des schlechten Wetters in den vergangenen beiden Monaten sei die saisonale Erholung im April dafür umso stärker ausgefallen, hieß es.
Nach Informationen des "Tagesspiegels" hatten zudem 20.000 frühere Leistungsempfänger ihren Anspruch auf das Arbeitslosengeld II nicht erneuert und seien daher aus der Statistik gefallen. Nach Ansicht von Volkswirten könnte auch der vermehrte Einsatz von Ein-Euro-Jobs bereits zur Verringerung der Arbeitslosigkeit beigetragen haben.
AP