Work-Life-Balance ist ein großer Begriff, über den man viel philosophieren kann. Das Job-Portal meinestadt.de hat ihn auf eine einfache Frage heruntergebrochen: Wenn Sie wählen könnten, würden Sie sich für mehr Geld oder mehr Freizeit entscheiden? 9252 Fachkräfte haben in einer Online-Umfrage geantwortet. Das Ergebnis: Eine knappe Mehrheit von 52,5 Prozent gibt der Freizeit den Vorzug, der Rest würde ein höheres Gehalt wählen.
Wenn man die Antworten nach Alter oder Beruf aufschlüsselt, zeigt sich ein differenziertes Bild. So ist der Anteil derer, die sich nach mehr Freizeitausgleich sehnen, bei den 31- bis 50-Jährigen am höchsten. Aber auch bei den Unter-30-Jährigen, die sicher noch nicht zu den Großverdienern gehören, ist interessanterweise das Bedürfnis nach mehr Freizeit ausgeprägter als der Wille zum finanziellen Aufstieg.
Geld oder Freizeit? Antworten nach Alter
Alter | Geld | Freizeit |
Unter 30 | 47% | 53% |
31 bis 40 | 38% | 62% |
41 bis 50 | 39% | 61% |
51 bis 60 | 42% | 58% |
61 bis 70 | 61% | 38% |
Auch die Betrachtung nach Branchen ergibt große Unterschiede. Ein Mehr an Freizeit wünschen sich vor allem Beschäftigte in den Branchen Handel (61 Prozent), Personalwesen und Recht sowie Vertrieb und Verkauf (je 60 Prozent). Mehrheitlich für Geld entscheiden sich lediglich die Beschäftigten aus den Bereichen Einkauf und Beschaffung sowie Logistik.
Geld oder Freizeit? Antworten nach Branchen
Branche | Geld | Freizeit |
Handel | 39% | 61% |
Personalwesen/Recht | 40% | 60% |
Vertrieb/Verkauf | 40% | 60% |
Pflege | 42% | 58% |
Gastgewerbe/Tourismus | 43% | 57% |
Handwerk | 47% | 53% |
Logistik | 53% | 47% |
Einkauf/Beschaffung | 54% | 46% |
Nur jeder Dritte zufrieden mit Work-Life-Balance
Mehr Freizeit statt mehr Geld ist für die Mehrheit also die präferierte Option. Allerdings: Weniger verdienen will eigentlich auch keiner. Auf die Frage, was man bereit wäre, für mehr Freizeit zu geben, nennen nur knapp sieben Prozent einen Gehaltsverzicht. 23 Prozent geben an, sie würden mehr Einsatz während der Arbeitszeit zeigen und weitere 17 Prozent wünschen sich, nach Leistung und nicht nach Zeit bezahlt zu werden. Auch auf Benefits wie Dienstwagen, Diensthandy oder Gratis-Kaffee könnten viele verzichten, wenn es dafür mehr Freizeit geben würde (21 Prozent). 20 Prozent würden gerne weniger oder kürzere Pausen machen.
Aber wie viele Fachkräfte sind denn überhaupt unzufrieden mit ihrer Work-Life-Balance? Auch das wurde in der Umfrage abgefragt: Ein knappes Drittel sagt, es sei zufrieden, ein weiteres Drittel "teils/teils" und immerhin jeder Dritte ist unzufrieden und würde gerne etwas verändern.