Im Tarifkonflikt der deutschen Bauwirtschaft ist beendet. Die rund 700.000 Beschäftigten bekommen 3,5 Prozent mehr Geld. Die Summe setzt sich zusammen aus einer dauerhaften Erhöhung von 3,1 Prozent und monatlichen Einmalzahlungen von 0,4 Prozent, wie beide Seiten am Samstagmorgen nach der rund 17-stündigen vierten Gesprächsrunde in Berlin mitteilten. Der neue Tarifvertrag soll vom 1. Mai an mit einer Laufzeit von zwölf Monaten gelten, wobei es im ersten Monat aber keine Erhöhungen gibt. Die Vergütungen für Azubis sollen um 3,1 Prozent steigen.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Thomas Bauer, sprach von einem tragfähigen Ergebnis. Die Kosten werden auf 350 Millionen Euro beziffert. Der Chef der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Klaus Wiesehügel, sagte, endlich würden die Einkommen wieder gesteigert. Die IG BAU hatte ursprünglich 5,5 Prozent verlangt. Die Gremien beider Seiten müssen der Verständigung noch zustimmen.
Der Abschluss ist die zweite Tarifeinigung dieses Jahres in einer großen deutschen Branche nach der Chemie-Industrie. Der Bau hatte nach langer Talfahrt im vergangenen Jahr erstmals wieder steigende Umsätze verzeichnet.