Licht am Ende des Tunnels? Ifo-Prognose zu Inflation und Wachstum: Wann wird es wieder "normal"?

Dunkle Aussichten für die Konjuktur: Containerterminal im Hamburger Hafen
Dunkle Aussichten für die Konjunktur: Containerterminal im Hamburger Hafen
© Christian Charisius / DPA
Für das kommende Jahr geht das Ifo-Institut von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung und einer noch höheren Inflation aus. Doch es gibt laut Konjunktur-Prognose Licht am Ende des Tunnels.

Das Münchener Ifo-Institut rechnet mit weiter steigenden Preisen und schwachem Wirtschaftswachstum – noch bis weit ins kommende Jahr.

"Wir gehen in eine Winter-Rezession", sagt der Leiter der Konjunktur-Prognosen, Timo Wollmershäuser, anlässlich der Vorstellung der Voraussage für den Herbst 2022. Demnach gehen die Forschenden davon aus, dass die Wirtschaft in diesem Jahr nur noch um 1,6 Prozent wächst und die Inflation mit 8,1 Prozent weiter auf hohem Niveau bleibt.

Erst 2024 soll Konjunktur wieder anspringen

Für das kommende Jahr ist die Prognose noch düsterer: Das Institut sagt sogar ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent sowie eine Geldentwertung von 9,3 Prozent voraus.

Erholung ist der Untersuchung zufolge im Jahr darauf zu erwarten. "Erst 2024 erwarten wir eine Normalisierung mit 1,8 Prozent Wachstum und 2,5 Prozent Inflation", so Wollmershäuser weiter.

Grund für die hohen Preissteigerungen seien unter anderem die Kosten für Strom und Gas. "Damit gingen die realen Haushaltseinkommen kräftig zurück und die Kaufkraft sinke spürbar. Das dritte Entlastungspaket der Regierung dürfte diesem Rückgang zwar etwas entgegenwirken, ihn aber bei weitem nicht ausgleichen", heißt es in der Untersuchung. Erst ab Frühjahr 2023 rechnen die Forschenden mit einem Rückgang der Energiepreise. Das Ifo-Institut nimmt für seine Berechnungen an, dass im Winter genug Gas zur Verfügung steht.

Doch bei aller Tristesse gibt es auch eine gute Nachricht: Schwere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt erwartet das Ifo-Institut nicht. Es rechnet mit 50.000 Arbeitslosen mehr im kommenden Jahr. Der Anstieg gehe dabei vor allem auf Menschen aus der Ukraine zurück, die nur allmählich in den Arbeitsmarkt integriert würden.

Quellen: Ifo-Institut, Nachrichtenagentur DPA

wue

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