Der US-Computerkonzern Hewlett Packard (HP) übernimmt den verlustreichen Smartphone-Hersteller Palm für 1,2 Milliarden Dollar. Beide Seiten hätten dem Vorhaben bereits zugestimmt, teilten die Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. HP werde pro Palm-Aktie 5,70 Dollar zahlen. Das entspricht einem Aufschlag von 23 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch. HP will den Zukauf bis Ende Juli abschließen.
Palm ist angesichts des harten Wettbewerbs etwa durch Apples iPhone oder das Blackberry von Research In Motion (RIM) ins Hintertreffen geraten. Palm gilt seit Jahren als Übernahmekandidat. Experten hatten einen Kaufpreis von mehr als einer Milliarde Dollar erwartet. In Kreisen hatte es Mitte April geheißen, Palm habe Banken damit beauftragt, verschiedene Optionen zu prüfen, darunter auch einen eigenen Verkauf. In der Vergangenheit wurde eine Vielzahl möglicher Interessenten für Palm genannt - darunter Dell, Microsoft, Nokia und Motorola. Zuletzt war der Computer-Hersteller Lenovo als der einzig größere Interessent aus Asien gehandelt worden.
Palms derzeitiger Chef Jon Rubinstein werde voraussichtlich im Unternehmen bleiben, teilte HP weiter mit. Der Computerkonzern will sich mit der Übernahme im Smartphone-Markt verstärken. Das Unternehmen ist bereits mit seinem Smartphone iPaq in dem Segment vertreten. Jedoch hat das Modell angesichts der starken Konkurrenz bislang nur wenig Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Palm senkte zudem seine Prognose. Für das vierte Quartal erwartet der Smartphone-Hersteller nur noch einen Umsatz von 90 bis 100 Millionen Dollar. Mitte März war Palm noch von einem Umsatz von unterhalb 150 Millionen Dollar ausgegangen.
Die Palm-Aktie sprang nachbörslich 28 Prozent in die Höhe, während HP-Papiere zwei Prozent Federn ließen.