AIG und Allianz Versicherer melden Milliardenverluste

Der schwer angeschlagene amerikanische Versicherungsriese AIG muss weitere Rückschläge verkraften: Im dritten Quartal fiel ein riesiger Verlust an. Auch die Allianz leidet an der Finanzkrise, vor allem an den fallenden Aktienkursen, während die Dresdner Bank nicht auf die Beine kommt.

Die Finanzkrise hat bei einigen Großkonzernen erneut zu hohen Verlusten geführt. Der US-Versicherungsriese AIG weist allein im dritten Quartal ein gigantisches Minus von 19 Milliarden Euro aus, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Im Vorjahresquartal machte der Konzern, der erstmals im September von der US-Regierung vor dem Kollaps gerettet wurde und jetzt erneut eine Milliardenhilfe bekommt, noch einen Gewinn von drei Milliarden Dollar.

Auch Europas größter Versicherungskonzern Allianz stellt sich nach einem Milliarden-Verlust im dritten Quartal auf weitere hohe Belastungen ein. Sollten sich die Börsenkurse bis Jahresende nicht erholen, sei mit zusätzliche Abschreibungen von rund einer Milliarde Euro zu rechnen, sagte Allianz-Vorstand Helmut Perlet in München. Die Allianz-Aktie verlor daraufhin knapp zwei Prozent, während der Dax deutlich stieg.

Im dritten Quartal hatte der Verkauf des Sorgenkindes Dresdner Bank an die Commerzbank der Allianz einen Verlust von zwei Milliarden Euro beschert. Grund dafür waren auch die massiven Kursverluste bei Commerzbank-Aktien, die der Versicherer für die Bank-Tochter erhalten hat. "Vor diesem Hintergrund halten wir die Zielmarke für das operative Ergebnis von neun Milliarden Euro in 2008 für nicht mehr erreichbar", bekräftigte Perlet.

Die Dresdner Bank wiederum kämpfte im dritten Quartal mit hohen Verlusten von 1,2 Milliarden Euro. Seit Jahresbeginn ist damit ein Minus von 2,4 Milliarden Euro aufgelaufen, wie die Bank in Frankfurt berichtete. Das Geldhaus leidet seit Ausbruch der Finanzkrise im Sommer vergangenen Jahres vor allem im Investmentbanking unter der Finanzkrise. Allein den Wert ihrer forderungsbesicherten Wertpapiere musste die Bank nach Allianz-Angaben zwischen Juli und September um 650 Millionen Euro nach unten korrigieren.

Trotz der Probleme sei "aus heutiger Sicht auszuschließen", dass die Dresdner das Rettungspaket des Bundes in Anspruch nimmt, sagte Perlet. Die künftige Dresdner-Mutter Commerzbank suchte dagegen bereits Zuflucht unter dem Rettungsschirm. Den Verkauf der Dresdner wird dies nach Perlets Einschätzung aber nicht in Gefahr bringen.

DPA · Reuters
AFP/DPA/Reuters