Milliardenverlust in 80ern und 90ern Pleitegeier überm Trump-Tower? So schlecht sollen die Geschäfte des US-Präsidenten gelaufen sein

Der heutige US-Präsident Donald Trump 1990
Zumindest die Selbsvermarktung lief: der heutige US-Präsident Donald Trump stellt 1990 eines seiner Bücher vor
© John Barrett / photolink.net / Newscom / Picture Alliance
Ein Bericht der "New York Times" wirft ein schlechtes Licht auf die Geschäfte des heutigen US-Präsidenten Donald Trump. In den 80ern und 90ern sollen seine Firmen große Verluste eingefahren haben. Trumps Anwalt widerspricht.

Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge in den 1980er und 1990er Jahren Verluste von mehr als einer Milliarde Dollar gemacht. Der heutige US-Präsident habe von 1985 bis 1994 rund 1,17 Milliarden Dollar (etwa 1,04 Milliarden Euro) verloren, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Trumps Steuerunterlagen. 

Demnach befanden sich seine Unternehmen in einem weitaus schlechteren Zustand als bisher bekannt. In acht dieser zehn Jahre habe Trump angeblich keine Einkommensteuer gezahlt.

Dem Bericht zufolge machte Trump zum Beispiel in seiner Steuererklärung im Jahr 1985 Verluste von 46,1 Millionen Dollar geltend. Zu dieser Zeit besaß Trump vor allem Spielcasinos, Hotels und Ladenflächen in Wohngebäuden.

Der heutige US-Präsident Donald Trump 1990
Zumindest die Selbsvermarktung lief: der heutige US-Präsident Donald Trump stellt 1990 eines seiner Bücher vor
© John Barrett / photolink.net / Newscom / Picture Alliance

Donald Trumps Anwalt: Zahlen "nachweislich falsch"

Auf Anfrage des Blattes hatte Trumps Anwalt Charles Harder angegeben, dass die Steuerinformationen über den Präsidenten "nachweislich falsch" seien. Die Angaben über dessen 30 Jahre alte Steuererklärungen seien "höchst ungenau", hieß es demnach weiter. 

Die Zeitung veröffentlichte ihren Bericht, nachdem Finanzminister Steven Mnuchin verkündet hatte, Trumps Steuerunterlagen weiter unter Verschluss zu halten.

Das wahre Ausmaß von Trumps Vermögen hat in den USA wiederholt für Schlagzeilen gesorgt, nicht zuletzt weil dieser gern mit seinem Reichtum prahlt. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 hatte der Republikaner – anders als andere Kandidaten – seine Steuererklärungen nicht veröffentlicht. Die "New York Times" hatte bereits im vergangenen Jahr Trumps Finanzen und die Herkunft seines Reichtums unter die Lupe genommen.

Seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton hatte im Wahlkampf wiederholt angedeutet, dass Trump womöglich weniger wohlhabend sei, als er angab. Die US-Demokraten versuchen derzeit, einen Einblick in Trumps Steuerunterlagen von 2013 bis 2018 zu bekommen. Trump ist der erste US-Präsident seit Richard Nixon, der eine Herausgabe verweigert. Es gibt zahlreiche Spekulationen über seine Motive. So wird unter anderem gemutmaßt, dass er bestimmte Geschäftsaktivitäten geheim halten wolle – oder dass sein Vermögen nicht so groß sei wie von ihm angeführt.

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© Susan Walsh, Mary Altaffer / AP / DPA
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Quellen: "New York Times" I, "New York Times" II, Nachrichtenagentur DPA

wue