Autokrise BMW und Mercedes bremsen Talfahrt

Während Kleinwagenhersteller gerade kräftig von der Abwrackprämie profitieren, tun sich die deutschen Nobelmarken in der Krise sehr schwer. Dennoch haben BMW und Mercedes offenbar die Wende geschafft - zumindest verkleinerten sie das Absatz-Minus. Und das nicht nur dank Rekordverkäufen in China.

Die Autobauer BMW und Mercedes haben den Abwärtstrend ihrer Verkäufe im Juni deutlich gebremst. Im Vergleich zum Mai konnte Mercedes-Benz Cars sein Absatzminus von 12,4 auf 6,7 Prozent beinahe halbieren, BMW senkte den Rückgang von 18,3 auf 12,7 Prozent, wie die Konzerne am Montag in Stuttgart und München mitteilten. Im April hatten beide Konzerne noch ein Minus von rund 24 Prozent hinnehmen müssen.

Mercedes-Benz Cars konnte im Juni 111.300 Autos der Marken Mercedes Benz, AMG, Smart und Maybach verkaufen. Im ersten Halbjahr waren es insgesamt 544.400, ein Minus von 18,5 Prozent. BMW setzte zusammen mit seinen Töchtern Mini und Rolls-Royce im Juni 127.546 Fahrzeuge ab, im ersten Halbjahr verkaufte der Konzern 615.454 Autos - ein Rückgang um 19,5 Prozent.

"Die Absatzentwicklung im Juni hat unsere Erwartungen übertroffen. Die Bestände bei uns und im Handel haben wir zum Ende des zweiten Quartals auf das niedrigste Niveau seit Jahren abgesenkt", erklärte der Vertriebschef von Mercedes-Benz Cars, Klaus Meier. "Für das zweite Halbjahr 2009 gehen wir von einer Stabilisierung der Absatzentwicklung aus." Auch der BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson zeigte sich hoffnungsvoll: "Es gibt erste Anzeichen für eine leichte Erholung auf den Automobilmärkten. Ob dieser Trend nachhaltig ist, bleibt jedoch abzuwarten."

In Deutschland gelang es BMW sogar, auf einen kräftigen Wachstumskurs zurückzukehren. Mit 30.032 Fahrzeugen verkaufte der Konzern auf dem Heimatmarkt 15,4 Prozent mehr Autos als im Juni 2008. Die Tochtermarke Mini konnte in Deutschland im Juni mit 4363 Autos sogar um 45,5 Prozent zulegen. Mercedes-Benz Cars musste in Deutschland ein Minus von 1,3 Prozent hinnehmen, blieb mit insgesamt 33.100 verkauften Fahrzeugen aber vor dem Konkurrenten aus München. Die Hauptmarke Mercedes-Benz setzte 30.100 Fahrzeuge ab.

Aus China konnten beide Autobauer Rekordverkäufe im Juni melden. Die Münchner setzten 8506 Fahrzeuge ab, ein Plus von 44,3 Prozent. Mercedes-Benz Cars konnte sich um 45 Prozent auf 5300 Autos steigern. In den USA mussten die beiden Unternehmen dagegen auch im Juni kräftig Federn lassen. Die Verkäufe bei BMW sackten um 20,3 Prozent auf 20.849 Autos ab. Mercedes-Benz Cars büßte auf dem größten Automobilmarkt der Welt 26,5 Prozent auf 16.300 Autos ein.

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