Nach den deutlichen Verlusten im New Yorker Aktienhandel haben sich die Verluste an den Börsen in Asien am Donnerstag fortgesetzt. In Tokio fiel der Nikkei-Index nach schlechten Daten zur japanischen Exportkonjunktur um 4,7 Prozent auf 7.882 Zähler. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index 4,5 Prozent auf 12.234 Zähler ab.
Massive Sorgen um die amerikanischen Autokonzerne und Banken sowie erneut enttäuschende Konjunkturdaten hatten die US-Börsen zuvor auf steile Talfahrt geschickt. Nach der kurzzeitigen Erholung am Vortag erlitten so gut wie alle Branchen massive Verluste. Der weltweit bekannteste Leitindex Dow Jones stürzte am Mittwoch um mehr als 420 Zähler auf unter 8000 Punkte.
Fed schließt Zinssenkungen nicht aus
Führende Mitglieder der US-Notenbank gehen nun davon aus, dass die amerikanische Wirtschaft zumindest bis Mitte 2009 schrumpfen wird. Angesichts der düsteren Aussichten schließt die Federal Reserve weitere Zinssenkungen nicht aus.
Der Dow-Jones-Index fiel um 5,07 Prozent auf 7997,28 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit März 2003. Der S&P-500-Index brach um 6,12 Prozent auf 806,58 Punkte ein. Der NASDAQ-Index verlor am stärksten um 6,53 Prozent auf 1386,42 Punkte.
US-Verbraucherpreise sinken
Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober mit Rekordtempo um 1,0 Prozent gesunken. Dies ist der stärkste monatliche Rückgang seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947. Auf dem Immobilienmarkt brach zudem die Zahl der Baugenehmigungen überraschend deutlich ein, die Baubeginne nahmen ebenfalls weiter ab.
Die Titel der notleidenden Autobauer General Motors (minus 9,7 Prozent) und Ford (minus 25 Prozent) ragten erneut mit massiven Abschlägen heraus. Aktien der Opel-Mutter GM fielen auf den tiefsten Stand seit 60 Jahren. Die Konzernchefs von GM, Ford und Chrysler forderten in Washington für ihr Überleben einen neuen Staatskredit von 25 Milliarden Dollar. Sonst drohe der gesamten US-Wirtschaft ein schwerer Schlag. Einen Verkauf der Tochter Opel lehnte GM ab.
Der Softwareriese Microsoft (minus 6,8 Prozent) erteilte Spekulationen um eine doch noch mögliche Übernahme des Internet- Konzerns Yahoo! (minus 21 Prozent) eine klare Absage. Zugleich zeigte er sich für eine Partnerschaft bei der Online-Suche offen.
Finanztitel standen durchweg erneut heftig unter Druck. Die von der Kreditkrise besonders getroffene Citigroup (minus 23 Prozent) muss nochmals riskante Vermögenswerte von 17,4 Milliarden Dollar in ihre Bücher holen.
Die Rentenmärkte profitierten mit deutlichen Gewinnen von den schwachen Aktienkursen. Die richtungsweisenden zehnjährigen US- Staatsanleihen verteuerten sich um fast eineinhalb Punkte. Die Rendite fiel auf 3,359 Prozent. Der Euro verbilligte sich kräftig auf 1,2520 Dollar nach 1,2617 Dollar am Vortag.