Chinas Staatsfonds hat offenbar Interesse an einem Einstieg bei dem Teilbörsengang der Deutschen Bahn. Nach Gesprächen mit dem Vorsitzenden der China Investment Corporation, Lou Jiwei, sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) vor Journalisten in Peking, bei dem Investitionsarm der chinesischen Regierung gebe es "durchaus Interesse" am deutschen Markt. Mit dem Vorsitzenden Lou Jiwei habe er über die Deutsche Bahn gesprochen. Der Börsengang sei "beispielhaft aufgegriffen" worden.
Deutsche Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sei zum Ende der Olympischen Spiele auch schon in Peking gewesen. Er habe da von "informellen und neugierigen Anfragen" aus Russland und China berichtet, berichtete Steinbrück ferner.
Im Herbst sollen 24,9 Prozent der Anteile an der Bahn-Verkehrssparte DB Mobility Logistics an die Börse gebracht werden. Schätzungen zufolge könnte die Transaktion ein Emissionsvolumen von fünf bis sechs Milliarden Euro erreichen, womit die Bahn der größte deutsche Börsenneuling seit dem Jahr 2000 wäre. Auch russische Investoren sowie Fonds aus dem Nahen Osten hatten Interesse an der Bahn angemeldet.
Dass die staatlichen Entwicklungsbank China Development Bank (CDB) mit ihrem Interesse an der Dresdner Bank gescheitert ist, habe bei seinen Gesprächen in Peking "überhaupt keine Rolle gespielt", sagte Steinbrück. Er konnte "keine Empfindlichkeiten" darüber feststellen, dass die Dresdner Bank sich jetzt vielmehr mit der Commerzbank zusammenschließt.