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Chronologie Der Siemens-AUB-Skandal

Im sogenannten Siemens-AUB-Prozess müssen sich seit Mittwoch der frühere Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer und der Ex-AUB-Chef Wilhelm Schelsky vor dem Landgericht Nürnberg- Fürth verantworten. Eine Chronologie des Skandals.

17. Februar 2007:

Nach Durchsuchungen von Siemens-Büros im Zusammenhang mit dem Siemens-Korruptionsskandal wird der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB), Wilhelm Schelsky, festgenommen und kurz darauf inhaftiert. Die Ermittler werfen Schelsky Steuerhinterziehung und Beihilfe zur Untreue vor. Die Siemens-Führung bestätigt, dass sie mit Schelskys Unternehmensberatung einen Beratervertrag abgeschlossen hat. Die genauen Hintergründe der Geschäftsbeziehungen bleiben aber zunächst im Dunkeln.

19. Februar 2007:

Die IG Metall berichtet, angeblich unzulässige Geldzuweisungen des Siemens-Konzerns an die AUB seien bereits mehrfach Thema im Aufsichtsrat des Elektrokonzerns gewesen.

23. März 2007:

Im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen führende Siemens-Manager legt Wilhelm Schelsky sein Amt als AUB- Bundesvorsitzender nieder. Der Verdacht verdichtet sich, dass er mit Siemens-Geldern die AUB als Gegengewerkschaft zur IG Metall aufgebaut hat. Schelsky war früher Siemens-Betriebsrat gewesen.

27. März 2007:

In der Siemens-AUB-Affäre wird Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer verhaftet.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Siemens-Europachef Untreue zum Schaden des Konzerns vor. Der verhaftete Siemens-Vorstand wird am Tag drauf von seinen Aufgaben freigestellt.

5. April 2007:

Nachdem der Skandal die AUB in ihren Grundfesten erschüttert, geht der AUB-Vorstand auf Distanz zu Schelsky und kündigt eine Durchleuchtung der AUB-Konten an.

4. Juni 2007:

Mehrere Medien berichten, insgesamt seien Siemens- Gelder in Höhe von 30 Millionen Euro an die AUB geflossen.

29. Juli 2007:

Die neu gebildete AUB-Führung räumt bei einer Mitgliederversammlung in Nürnberg ein, dass Schelsky Teile des AUB- Apparats "aus privaten Mitteln" finanziert hat. Auskunft über Höhe und Herkunft der Gelder habe Schelsky stets abgelehnt.

3. Mai 2008:

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erhebt Anklage gegen Ex-AUB-Chef Schelsky und Ex-Siemens-Manager Feldmayer. Ihm wirft die Justiz Untreue vor. Sie bestätigt: Feldmayer soll mehr als 30 Millionen Euro Unternehmensgelder für den Aufbau der AUB gezahlt haben. Schelsky wird unter anderem Beihilfe zur Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

29. Mai 2008:

Die AUB schließt ihren früheren Bundesvorsitzenden Schelsky aus. Er habe der Organisation massiv geschadet, heißt es. Zugleich betont die Arbeitnehmerorganisation, in den Skandal sei allein Schelsky, nicht aber die AUB verwickelt.

30. August 2008:

Die Nürnberger Justiz terminiert den Auftakt des Siemens-AUB-Prozess auf den 24. September. Es sind mehr als 24 Prozesstage angesetzt. Mehr als 100 Zeugen sollen in dem Prozess geladen werden.

dpa DPA

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