EADS und BAE gehen nicht zusammen Rüstungsfusion scheitert am Widerstand Deutschlands

Gemeinsam wären sie der größte Rüstungskonzern weltweit geworden: Jedoch haben sich EADS und BAE nicht auf eine Fusion einigen können. Strittig war vor allem die Frage nach dem staatlichen Einfluss.

Die europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerne EADS und BAE Systems haben am Mittwoch ihre Fusionsgespräche für gescheitert erklärt. "Wir sind natürlich enttäuscht, keine Einigung mit unseren verschiedenen Regierungen erreicht zu haben", erklärte BAE-Chef Ian King in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Konzerne. EADS-Chef Tom Enders bezeichnete das Scheitern des Projektes als "schade", zeigte sich aber "zufrieden", es versucht zu haben.

Grund für das Scheitern sei der Widerstand Deutschlands, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen. "Es hat nicht geklappt, weil die Deutschen blockiert haben." Von Seiten des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Wie viel Einfluss der Regierungen?

Die Gespräche waren von einem Streit zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien über staatliche Beteiligungen an dem neuen Unternehmen blockiert worden. Während Berlin und Paris Anteile an dem neuen Unternehmen halten wollten, plädierten EADS-Chef Tom Enders und London dafür, den Einfluss der Regierungen zurückzufahren.

EADS und BAE Systems hatten Mitte September bekanntgegeben, über einen Zusammenschluss zu verhandeln. Im Falle einer Einigung wäre daraus das größte Rüstungsunternehmen der Welt entstanden.