Einzelhandel Umsatzeinbußen auch 2005

Dem Einzelhandel brechen die Umsätze weg und die Kunden kommen nur noch, um Schnäppchen zu kaufen. Helmut Merkel, Chef des Handelsverbandes, glaubt, dass sich das auch 2005 nicht ändert.

Dem Einzelhandel steht ein weiteres schweres Jahr bevor. Obwohl einige Konsumforscher glauben, dass die Deutschen 2005 wieder mehr Geld ausgeben werden, erwartet der deutsche Einzelhandel erneute Umsatzeinbußen - nach drei Minusjahren in Folge, wie der Präsident des Handelsverbandes BAG, Helmut Merkel, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte. 2004 war das Geschäft branchenweit um 1,5 Prozent eingebrochen. "Es ist zu befürchten, dass wir 2005 nicht deutlich besser abschneiden werden", so Merkel. Die Rahmenbedingungen für Zuwächse seien nicht gegeben.

Neben der Kaufunlust der Konsumenten machte der Verbandschef die weiterhin wachsenden Verkaufsflächen für die Entwicklung verantwortlich. In Deutschland gebe es bereits einen Überhang von 30 bis 40 Prozent. Trotzdem sei eine weitere Million Quadratmeter im Genehmigungsverfahren oder in Planung. "Das ist der Kardinalfehler", sagte Merkel.

Zudem habe der Handel nach dem Wegfall von Rabattgesetz und Zugabenverordnung habe der Handel die Kunden "zu Schnäppchenjägern erzogen". "Die Kunden kamen immer dann, wenn es Rabatte gab. Ohne Rabatte kamen sie nicht." Inzwischen hätten die Unternehmen ihre Lektion gelernt. "Natürlich wird es auch künftig Preisaktionen geben. Aber nicht mehr in der Breite wie in der Vergangenheit."

Als Chef der Karstadt-Warenhäuser sieht Merkel das angeschlagene Unternehmen auf gutem Weg. "Wir hatten uns harte Ziele gesetzt für das vierte Quartal 2004. Wir sind innerhalb des Zielraums geblieben." 2005 bleibe zwar schwierig, doch sehe er keinen Grund, "warum wir unsere Ziele nicht erreichen sollten". Der notleidende KarstadtQuelle-Konzern greift zu harten Sanierungsmaßnahmen in seiner Warenhaus-Sparte.

DPA
DPA

Mehr zum Thema