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Geheime Daten über Waffen Hacker knackt Server von US-Rüstungsfirma

Es ist der Stoff, aus dem Spionagethriller gemacht sind. Ein Hacker soll die Server einer der größten Rüstungsfirmen der Welt geknackt und sich so Zugang zu streng geheimen Material des US-Militärs verschafft haben. Laut Firma sind keine Daten abhanden gekommen.

Sicherheitsalarm bei einer der größten Rüstungsfirmen der Welt: Ein Hacker hat nach einem Bericht der "New York Times" versucht, in das Computernetzwerk von Lockheed Martin einzudringen. Die Attacke sei am vergangenen Sonntag entdeckt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Sicherheits- und militärische Kreise.

Demnach ist unklar, wohinter der Eindringling her war. "Eine Möglichkeit ist, dass jemand für einen Staat agiert", zitierte die Zeitung am Samstag den Sicherheitsexperten James Lewis vom Center for Strategic and International Studies in Washington. Es könnten aber auch Kriminelle sein, die versuchten, Kunden des Konzerns zu schaden. Die US-Regierung vermutet, dass China, Russland und andere Länder Drahtzieher von vergangenen Hacker-Attacken zur Ausspähung militärischer oder auch industrieller Geheimnisse waren.

Vertragspartner des US-Militärs

Lockheed Martin ist der größte Vertragspartner des US-Militärs. Der Konzern stellt unter anderem Kampfflugzeuge, Spionagesatelliten und andere zum Teil hochgeheime sicherheitsrelevante Technologien für die Washingtoner Regierung her. Eine Reihe der von dem Konzern hergestellten Waffensysteme wird derzeit in Auslandskonflikten eingesetzt.

Besonders besorgniserregend: Nach dem Zeitungsbericht könnte die Cyber-Attacke in Verbindung mit einem Hacker-Angriff auf die renommierte US-Sicherheitsfirma RSA im März stehen. RSA beliefert zahlreiche Großunternehmen - darunter Lockheed und andere Produzenten militärischer Ausrüstung - mit dem Sicherheitssystem "SecurID". Es ist ein elektronisches Token mit sich ständig ändernden PIN und soll gewährleisten, dass nur Befugte von außen - etwa auf Dienstreisen - Zugang zum internen Firmen-Computernetzwerk haben.

Das Unternehmen RSA hatte im März bestätigt, dass es einen Cyber-Angriff gab, der möglicherweise einige seiner Produkte kompromittiert habe. Zahlreiche Kunden hatten daher zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen.

Lockheed schweigt

Laut Lockheed Martin wurde der "bedeutende und hartnäckige Angriff" auf das hauseigene Computersystem vom 21. Mai rasch entdeckt und abgewehrt. Es seien weder Daten von Kunden oder Angestellten noch Programme geknackt worden. Wer für den Cyber-Angriff verantwortlich sein könnte, teilte das Unternehmen nicht mit. Der Vorfall werde untersucht.

lea/DPA DPA

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