An diesem Ziel werde nichts geändert, hieß es am Mittwoch in Berlin in Teilnehmerkreisen des Pharmagipfels. Es solle aber überprüft werden, welche Arzneimittelgruppen künftig der Preisbindung unterworfen werden sollen. Die Runde sei sich in dem Ziel einig gewesen, die Innovationskraft des Pharma-Standorts Deutschland zu stärken. Die Gesundheitsreform sieht vor, dass Patent geschützte Medikamente Festpreisen unterworfen werden können, wenn sie keinen therapeutischen Zusatznutzen haben.
Drei Festbetragsgruppen
Der gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen hatte auf Basis dieser Regelung Mitte Juni drei Festbetragsgruppen für Arzneimittel gebildet. Dazu gehören Protonen-Pumpen-Hemmer zur Therapie von Magenerkrankungen, Sarpane zur Behandlung von Bluthochdruck und Triptane zur Migränebehandlung. Diese Festbetragsgruppen sollen nun offenbar noch einmal überprüft werden. Am dem Treffen bei Schröder hatten Sozialministerin Ulla Schmidt und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (beide SPD) sowie die Chefs deutscher Pharmaunternehmen teilgenommen. Pharmafirmen wie der Traditionskonzern Merck oder der Bad Homburger Pharma- und Spezialchemiekonzern Altana hatten Änderungen an den Preisbindungen für patentgeschützte Medikamente gefordert. Die Firmen warnten, durch die Regelung werde der Forschungsstandort Deutschland gefährdet. Sozialministerin Schmidt hatte wiederholt beklagt, Pharmafirmen würden mit Scheininnovationen den Patentschutz von Medikamenten künstlich verlängern, um so höhere Preise erzielen zu können. (Reuters)