Das Netz jubelt: Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring scheint einen Weg gefunden zu haben, wie man sich in Deutschland - sagen wir fast legal - vor dem Rundfunkbeitrag drücken kann. Sein Trick basiert auf dem Bundesbankgesetz. Dort steht in Paragraph 14, dass Euro-Banknoten das "einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel" in Deutschland seien. Und somit will Häring seine GEZ-Gebühr gerne in Scheinen und Münzen entrichten. Und das stellt den Beitragsservice vor große Probleme. Schließlich gibt es keine offizielle Zahlstelle. Und somit reagieren die Geldeintreiber von ARD und ZDF auf Härings Zahlungsvorschlag nicht. Ist somit die ultimative Schwachstelle der "Zwangsabgabe", wie es in den sozialen Netzwerken immer wieder heißt, gefunden?
Barzahlung ist möglich
Offenbar ist Barzahlung nicht der Königsweg, um der Haushaltsabgabe aus dem Weg zu gehen. Das Newsportal "t-online.de" befragte die GEZ, ob man sich mit dem Trick vor Zahlungen schützen könne. "Aus dem zitierten § 14 Abs. 1 S. 2 BBankG können Beitragszahlende kein Recht auf Barzahlung des Rundfunkbeitrags ableiten", sagt ein Sprecher. Will ein Gebührenzahler unbedingt bar zahlen, so könne er dies tun: Er müsse nur das Bargeld zu einer Bank bringen und unter Angabe des Verwendungszwecks einzahlen. Eine Zahlstelle, die von der GEZ eingerichtet wird, sei nicht nötig.
Auch der Wirtschaftsjournalist Häring müsse zahlen, so der Sprecher weiter. Dass er bisher noch keine Zahlungsaufforderung bekommen habe, liege an dem Bearbeitungsstau, schreibt "t-online.de". Weigere er sich weiter zu zahlen, könnten Mahngebühren auf Häring zukommen.
Härings Idee, den GEZ-Beitrag in bar bei einer Zahlstelle zu entrichten, ist wohl nur ein weiterer Versuch aus der "Zwangsabgabe" herauszukommen. Ob der Bargeld-Trick langfristig - und vor allem für viele Menschen - funktioniert, ist fraglich. Denn: Das Recht der Barzahlung ist zwar Gesetz - aber durch die Möglichkeit der Bankeinzahlung auch gegeben. Im Gesetz hingegen steht nicht, dass der Empfänger auch Bargeld annehmen muss. Spätestens bei Online-Downloads würde das schwierig werden. Bleibt den angenervten Zahlern nur die Hoffnung, dass das System Rundfunkbeitrag irgendwann reformiert wird.