KONJUNKTUR Deutscher Sieg bei Fußball-WM gut für die Wirtschaft

Der erste Sieg Deutschlands bei der WM 1954 zeigte es: Die Grundbefindlichkeit eines Landes ist wichtig für die Konjunktur, meint Börsenexperte Gottfried Heller.

Ein Sieg der deutschen Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft würde sich nach Einschätzung des Börsenexperten Gottfried Heller positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirken. Seit Ludwig Erhard und dem Wirtschaftswunder in den 50er Jahren ist klar, dass die Psychologie eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Konjunktur spielt. »Die Grundbefindlichkeit eines Landes ist deshalb sehr wichtig«, sagte Heller. Dies habe auch der erste Sieg Deutschlands bei der WM 1954 gezeigt.

Durch einen Sieg bei dem Endspiel am Sonntag gegen Brasilien könnte ein Ruck durch Deutschland gehen, der das Land aus seiner Lethargie reiße. Davon kann dann auch die Börse profitieren. Seit den Terroranschlägen im September in den USA gab es kaum wirklich positive Nachrichten. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, die Ergebnisse der PISA-Studie und die explodierenden Kosten für die Gesundheit hatten die Stimmung gedrückt. »Das lag wie eine Art Mehltau über dem Land«, so Heller.

Der 67-jährige Heller ist Chef der Münchner Fiduka Depotverwaltung und war viele Jahre Partner des 1999 gestorbenen Börsenkenners Andre Kostolany.