Korruptionsskandal Staatsanwalt verhört Hyundai-Chef

Der Hyundai Motor Chef, Chung Mong Koo, wird von der Staatsanwaltschaft in Seoul wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen verhört. Zuvor entschuldigte er sich in einer Live-Übertragung beim Volk.

Der Chef des größten südkoreanischen Autokonzerns Hyundai Motor, Chung Mong Koo, ist bei der Anklagebehörde zu einem Verhör zu angeblichen Schmiergeldzahlungen erschienen. Sein Eintreffen im Büro des Staatsanwalts in Seoul wurde landesweit im Fernsehen übertragen. Chung versprach, mit den Ermittlern zusammenarbeiten zu wollen. Auch entschuldigte er sich vor laufender Kamera erneut bei der Bevölkerung.

Schmiergeldzahlungen an die Regierung

Chung steht im Verdacht, zusammen mit seinem Sohn und Präsidenten des zur Hyundai Motor-Gruppe gehörenden Herstellers Kia Motors, Chung Eui Sun, eine maßgebliche Rolle beim Anlegen von schwarzen Kasse über Tochterfirmen des Konzerns gespielt zu haben. Aus diesen Geheimfonds sollen in den vergangenen Jahren hohe Geldbeträge an Regierungsbeamte, Politiker und Bankmanager geflossen sein. Die Firmen sollen sich dabei Lobbyisten bedient haben, um Einfluss auf die Regierung zu Gunsten der Konzerninteressen zu gewinnen. Die Lobbyisten wurden bereits festgenommen. In Südkorea verstößt es gegen das Gesetz, sich eine Einflussnahme auf Behörden bezahlen zu lassen.

Auch wird untersucht, ob Chung durch illegale Transaktionen die Übertragung der Konzernkontrolle an den Sohn gefördert hat. Chung Eui Sun hatte sich bereits in der vergangenen Woche den Fragen der Ermittler stellen müssen.

Die Hyundai-Aktie reagierte mit einem Kurssturz um 3,18 Prozent auf 85.200 Won auf das Verfahren.

AP · DPA
DPA/AP