LBBW-Rettung Stuttgart zahlt, Sparkassen wollen verkaufen

Während die Stadt Stuttgart der angeschlagenen Landesbank LBBW mit einer milliardenschweren Kapitalspritze unter die Arme greifen wird, wollen die rheinland-pfälzischen Sparkassen ihre Anteile an die Sparkassen Baden-Württembergs abgegeben. Doch wird deren Verband einem Kauf zustimmen?

Die rheinland-pfälzischen Sparkassen wollen ihren Anteil an der angeschlagenen Landesbank LBBW für 175 Millionen Euro an die baden-württembergischen Sparkassen verkaufen. Dies habe die Verbandsversammlung am Donnerstag einstimmig in Budenheim bei Mainz beschlossen, sagte eine Verbandssprecherin. Die rheinland- pfälzischen Sparkassen halten 4,9 Prozent an der größten deutschen Landesbank, für die eine Kapitalspritze von fünf Milliarden Euro geplant ist. Der Sparkassenverband Baden-Württemberg will am Freitag über das Angebot der rheinland-pfälzischen Sparkassen entscheiden.

Falls der Verkauf nicht zustande komme, werde sich der rheinland- pfälzische Sparkassenverband nicht an der geplanten Kapitalerhöhung für das von der Finanzkrise getroffene Institut beteiligen, teilte der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz (SVRP) mit. Der Anteil der Rheinland-Pfälzer an der Kapitalerhöhung hätte 246 Millionen Euro betragen. "Für eine strategische Beteiligung ist der Anteil der rheinland-pfälzischen Sparkassen zu klein, um dauerhaft weitere Investitionen zu rechtfertigen", erklärte der SVRP-Vorsitzende, Landrat Hans Jörg Duppré. Unabhängig vom Ausstieg wollten die rheinland-pfälzischen Sparkassen die geschäftliche Zusammenarbeit mit der LBBW aber fortsetzen und ausbauen, sagte SVRP-Präsident Hans Otto Streuber.

Der rheinland-pfälzische Verband hatte der LBBW im März seinen Anteil von 246 Millionen Euro an der Kapitalspritze verweigert und erklärt, zunächst müssten mit dem Sparkassenverband Baden-Württemberg Gespräche über die künftige Beteiligungsstruktur bei der LBBW geführt werden. Mit der Kapitalspritze soll die wegen der Finanzkrise geschrumpfte LBBW-Eigenkapitaldecke aufgepolstert werden. Die LBBW hatte 2008 einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro eingefahren.

Am Donnerstag gab die Stadt Stuttgart endgültig grünes Licht für die Milliarden-Kapitalspritze. Die baden-württembergischen Sparkassen wollen am Freitag endgültig über ihren Beitrag an der Kapitalerhöhung entscheiden. Das Land hatte bereits im März zugestimmt.

DPA
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