Viele Frauen ärgern sich, weil sie für vergleichbare Produkte häufig mehr zahlen müssen als Männer. Thompson Cemists in New York geht einen anderen Weg: Besitzerin Joly Alony gibt einen Frauen-Rabatt und schlägt bei männlichen Kunden sieben Prozent Männer-Steuer drauf.
Das dürfte auf Dauer kein tragfähiges Geschäftsmodell sein, weil Alony auf diese Weise recht schnell keine männlichen Kunden mehr haben dürfte. Es handelt sich um eine politische Aktion, die unter anderem auf die Ungerechtigkeit der "Pink Tax" hinweisen will. In einigen Bundesstaaten der USA werden beispielsweise Tampons als angebliches Luxusgut höher besteuert als etwa Zahnpasta. Daran stören sich verständlicherweise viele Feministinnen.
"Ich habe das nicht gemacht, weil ich ein Sexist bin. Ich liebe Schwule und Transgender. Ich möchte nur Aufmerksamkeit schaffen. Viele Leute wissen nicht, dass Frauen für Tampons und das ganze Frauenzeug hohe Steuern zahlen müssen und Männer für ihren Kram nicht." Etwas merkwürdig ist nur, dass New York die umstrittene Steuer vor kurzem abgeschafft hat.
Geht auch um Trump - irgendwie
Die weiteren politischen Motive der Drogistin sind schwerer zu verstehen. Im Interview mit Dailydot sagte Joly Alony "Wir wollen mitteilen, dass Frauen mehr verdient sollten und dass es Männer verdient haben, sieben Prozent mehr zu zahlen. Überhaupt geben Frauen mehr aus und verdienen weniger. Das muss mal aufhören."
Außerdem bezieht sie ihre Argumentation auf die großen politische Bühne: "Clinton ist so eine tolle Frau und dann dieser andere Typ und seine Frauengeschichten." Ein Zusammenhang, der sich nicht unbedingt erschließt. Die Kunden hätten die Aktion gut aufgenommen, so fasst es Joly Alony jedenfalls zusammen. Aber: "Ein paar Paare waren sauer und sagten 'Fuck you' oder 'Ihr seid Sexisten' und drohten mit einem Anwalt."
Männersteuer ist eindeutiger Gesetzesverstoß
Bleibt nur zu hoffen, dass es bei der Drohung bleibt. Denn die Gesetze in New York verbieten es streng, je nach Geschlecht unterschiedliche Preise zu kassieren. Das sieht Alony anders: "Ich habe von niemand etwas extra verlangt - das war mehr ein Statement." Den Frauen habe sie die sieben Prozent Steuer nicht berechnet. Keine große Sache. "Aber dann ist das viral gegangen und alles wurde verrückt: Auf Facebook sei sie schon mit Hitler und Mussolini verglichen worden - von einer Frau.