Discounter Penny erhöht die Preise teils drastisch – bei diesen Produkten müssen Sie diese Woche mehr bezahlen

Penny-Schild
Der Discounter Penny bietet ab Montag vorübergehend neun Produkte zum "wahren Preis" an.
© mix1 / Imago Images
Für eine Woche bietet Penny neun Produkte zum "wahren Preis" an. Wissenschaftler haben dazu die Auswirkungen von Käse oder Würstchen auf Boden, Klima, Wasser und Gesundheit berechnet. Die Preissprünge sind dabei drastisch.

Was ist "Text-to-Speech"?

Die Audioversion dieses Artikels wurde mittels künstlicher Intelligenz generiert. Bei der "Text-to-Speech"-Technik werden Texte automatisiert in lebensnahe Sprache übertragen. Wir beim stern haben uns zunächst dafür entschieden, nur nachrichtliche Artikel von KI-generierten Stimmen vorlesen zu lassen. Geben Sie uns gerne Feedback zur Vorlesefunktion.

Vom Wiener Würstchen bis zum veganen Schnitzel: Der Discounter Penny bietet ab Montag vorübergehend neun Produkte zum "wahren Preis" an. Dazu berechnet der Discounter die Umweltfolgekosten ein. 

Diese unsichtbaren Kosten fallen entlang der Lieferketten zwangsläufig an, spiegeln sich aber nicht oder nur anteilig im Verkaufspreis wider, wie der Penny-Mutterkonzern Rewe mitteilte. Die Differenz zwischen den Preisen will das Unternehmen spenden. 

Penny: Aktionswoche "Wahre Kosten"

Penny arbeitet für die Aktionswoche "Wahre Kosten" mit der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald zusammen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben für Fruchtjoghurt, Käse, Würstchen und das vegane Schnitzel die Auswirkungen auf Boden, Klima, Wasser und Gesundheit berechnet.

Ihr Ergebnis: Bio-Lebensmittel haben Umweltfolgekosten von durchschnittlich 1,15 Euro pro Einheit, konventionell erzeugte Lebensmittel von 1,57 Euro und das vegane Schnitzel von 14 Cent. 

Im Einzelnen liegen der Verkaufspreis und der wahre Preis damit sehr weit auseinander: Beim konventionellen Maasdamer beträgt der Unterschied etwa 94 Prozent, beim Wiener Würstchen 88 Prozent. Penny wolle mit der Kampagnenwoche "Bewusstsein schaffen" zu den wahren Kosten, erklärte Penny-Chef Stefan Görges. "Wir müssen uns der unbequemen Botschaft stellen, dass die Preise unserer Lebensmittel, die entlang der Lieferkette anfallen, die Umweltfolgekosten nicht widerspiegeln." 

Geöffneter, voller Kühlschrank
Für längere Haltbarkeit: So lagern Sie im Kühlschrank alles am richtigen Platz

Diese Produkte werden teurer

Konkret ändern sich die Kosten bei folgenden konventionellen Produkten:

  • Mühlenhof Wiener Würstchen: 6,01 Euro statt 3,19 Euro

  • Lindenhof Maasdamer Scheiben: 4,84 Euro statt 2,49 Euro

  • San Fabio Mozzarella: 1,55 Euro statt 89 Cent

  • Penny Zukunftsbauer Fruchtjoghurt: 1,44 Euro statt 99 Cent

  • Food For Future Vegane Schnitzel: 2,83 Euro statt 2,69 Euro

Und bei Bio-Produkten:

  • Naturgut Bio Wiener Würstchen: 5,36 Euro statt 3,29 Euro
  • Naturgut Bio Maasdamer Käsescheiben: 3,70 Euro statt 2,19 Euro
  • Naturgut Bio Mozzarella: 1,92 Euro statt 1,29 Euro
  • Naturgut Bio Fruchtjoghurt: 1,56 Euro statt 1,19 Euro

Mehreinnahmen werden gespendet

Die Nachhaltigkeitswissenschaftlerin Amelie Michalke von der Universität Greifswald versicherte, es gehe nicht darum, die wahren Kosten unmittelbar für alle Lebensmittel einzuführen. Dazu fehlten die umfassenden wissenschaftlichen Grundlagen. "Wir erhoffen uns einen starken Impuls, damit wir Preise für Lebensmittel in einer anderen und verursachergerechteren Form diskutieren und betrachten." 

An der Aktionswoche "Wahre Kosten" nehmen alle 2150 Filialen in Deutschland teil. Die Mehreinnahmen spendet Penny dem Projekt Zukunftsbauer für den Erhalt familiengeführter Bauernhöfe im Alpenraum.

AFP
meh