Tarifkonflikt Bahn bereitet sich auf neue Streiks vor

Rund 1000 Lokführer stehen bei einem Streik der Gewerkschaft GDL zusätzlich zur Verfügung. Die Deutsche Bahn will eine "harte Linie" fahren, sollte es erneut zum Ausstand kommen. Noch wird aber an einem unbekannten Ort unter strikter Geheimhaltung verhandelt.

Die Bahn hat sich für einen weiteren Streik der Lokführergewerkschaft GDL gerüstet. Zwar werde die Bahn alles tun, den Tarifkonflikt bis zum 7. Januar zu lösen. "Doch wenn die GDL sich stur stellt und streikt, ist die Bahn gewappnet", sagte Aufsichtsrat Georg Brunnhuber der "Bild am Sonntag". "Rund 1000 zusätzliche Lokführer stehen beim erneuten Ausstand zur Verfügung." So können mehr als 80 Prozent der Züge fahren.

"Im Fall eines unbefristeten Streiks billigt der Aufsichtsrat ausdrücklich eine harte Linie der Bahn", sagte der Aufsichtsrat weiter. Kommt es zu keiner Einigung, will die GDL am 7. Januar unbefristete Streiks im Personen- und Güterverkehr beginnen.

Treffen auf Arbeitsebene

Unter strikter Geheimhaltung suchten am Samstag die Deutsche Bahn und die GDL am Samstag eine Annäherung in ihrem seit Monaten andauernden Tarifstreit. GDL-Sprecherin Gerda Seibert sagte am Samstag in Frankfurt, es handele sich um ein Treffen auf "Arbeitsebene" und sei kein Spitzengespräch. Über Einzelheiten der Gespräche wollten weder die Gewerkschaft noch die Bahn etwas sagen. Unbekannt war auch der Ort des Treffens.

Nach einem Treffen mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatten Bahnchef Hartmut Mehdorn und der GDL-Vorsitzende Manfred Schell am Freitag überraschend wieder in neue Verhandlungen eingewilligt. Sie sollen auch zwischen Weihnachten und Neujahr fortgesetzt werden. In den Verhandlungen über Geld und Arbeitszeit soll möglichst bis zum 6. Januar ein Ergebnis vorliegen. Die GDL hatte die Tarifverhandlungen erst am Donnerstag für gescheitert erklärt.

Die Bahn hatte acht Prozent mehr Geld angeboten, bevor sie am Donnerstag als Reaktion auf den Verhandlungsabbruch sämtliche Offerten zurücknahm. Die GDL forderte zuletzt mindestens zehn Prozent mehr Einkommen.

DPA
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