TARIFVERHANDLUNGEN Gewerkschaft macht Druck mit Warnstreiks

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Ver.di ihre Forderung nach einem Tarifabschluss von mindestens drei Prozent mehr Lohn und Gehalt mit Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg unterstrichen.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi ihre Forderung nach einem Tarifabschluss von mindestens drei Prozent mehr Lohn und Gehalt noch vor Weihnachten mit Protesten und Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg unterstrichen. Verdi- Chef Frank Bsirske wiederholte die Kampfbereitschaft der Gewerkschaft.

Tausende von Menschen hätten sich bereits am Morgen an den Protesten beteiligt, sagte ein Verdi-Sprecher am Freitag in Düsseldorf. Allein in Nordrhein-Westfalen erwarte Verdi über 30.000 Teilnehmer. Schwerpunkte seien dabei das Rheinland und das Ruhrgebiet. Bei einer Kundgebung vor dem Rathaus in Bochum sagte Verdi-Chef Frank Bsirske nach Verdi-Angaben vor rund 4000 Menschen an die Adresse der Arbeitgeber: »Täuscht Euch nicht, wir sind entschlossen, in diese Auseinandersetzung zu gehen.« Bsirske unterstrich, die Tarifabschlüsse des öffentlichen Dienstes hätten in den vergangenen Jahren jeweils unter denen in der Privatwirtschaft gelegen.

Verhandlung an geheimem Ort

Er betonte die Forderung von mindestens drei Prozent mehr Lohn und Gehalt. Verhandlungsführer der Kommunen ist der Bochumer Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber (SPD). Stüber war am Morgen nicht zu erreichen, weil durch den Warnstreik der Gewerkschaft nach Angaben aus dem Bochumer Rathaus auch die Telefonzentrale lahm gelegt wurde. Bereits am Donnerstag war es in mehreren Bundesländern zu ersten Warnstreiks gekommen.

Die Gewerkschaften fordern für die drei Millionen Beschäftigten bei Bund, Ländern und Gemeinden mindestens drei Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die öffentlichen Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt und streben eine Nullrunde an. Arbeitgeber und Gewerkschaft wollen am 11. Dezember an einem geheim gehaltenen Ort vor der nächsten Verhandlungsrunde Möglichkeiten eines Abschlusses sondieren.