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Rekordergebnis für Elon Musk Tesla macht erstmals eine Milliarde Gewinn im Quartal – und hofft auf Brandenburg

Tesla Model 3
Blick über das Lenkrad eines Tesla Model 3
© Nicolas Asfouri / AFP
Elektroautobauer Tesla hat einen Meilenstein geschafft: Erstmals erzielte die Firma von Elon Musk in einem Quartal mehr als eine Milliarde Dollar Gewinn. Für die weitere Wachstumsstory ruhen die Hoffnungen auch auf der Fabrik in Grünheide.

Jahrelang verbrannte Elektroautopionier Tesla viel Geld, nun liefert Elon Musk ein Rekordergebnis nach dem nächsten. Im gerade abgelaufenen zweiten Quartal erzielte das US-Unternehmen erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Gewinn, wie der Konzern am Montagabend in Palo Alto mitteilte.

Der Rekordgewinn von 1,1 Milliarden Dollar (0,9 Milliarden Euro) ist auch deshalb bemerkenswert, weil sich der Überschuss damit binnen eines Jahres verzehnfacht hat. Die Erlöse wuchsen im gleichen Zeitraum um 98 Prozent auf 12 Milliarden Dollar. Die Zahlen lagen damit über den von Analysten erwarteten.

Neue Bestwerte erreichte Tesla auch bei der Produktion. In den drei Monaten des zweiten Quartals wurden mehr als 200.000 Tesla-Autos gebaut und ausgeliefert. Und das trotz der Rohstoffknappheit, insbesondere bei Halbleitern, die so Tesla eine Herausforderung darstellt. Wie gut der Nachschub an Teilen funktioniert, werde großen Einfluss darauf haben, wie stark die Produktion im Rest des Jahres gesteigert werden kann. 

Lukrativer Zertifikatehandel

Ein Teil des Gewinns stammt allerdings nur indirekt nur aus dem Verkauf von Autos. Wie schon in der Vergangenheit profitiert Tesla stark vom Handel mit Abgaszertifikaten in den USA und Europa. Konkurrenten, deren Autos viele Emissionen in die Luft blasen, müssen diese kaufen. Tesla mit seiner reinen E-Autoflotte kann sie hingegen verkaufen. Im zweiten Quartal verdiente Tesla mit den Zertifikaten 354 Millionen Dollar. Damit entfiel rund ein Drittel des Gewinns auf den Zertifikatehandel, in der Vergangenheit war die Abhängigkeit von den Zertifikaten allerdings noch höher gewesen.

Ein anderes Nebengeschäft trug hingegen diesmal nichts zum Gewinn bei. Im Vorquartal hatte Teslas spektakuläre Investition in Bitcoins noch zu einem Sondererlös von 100 Millionen Dollar geführt. Mittlerweile haben die Bitcoins wieder an Wert verloren, sodass das Unternehmen 23 Millionen Dollar darauf abschreiben muss. 

Hoffnung auf neue Gigafactory

Auch zur im Bau befindlichen Gigafactory in Berlin-Grünheide äußert sich Tesla in dem Quartalsbericht. Diese werde benötigt, um die Nachfrage in Europa zu befriedigen, denn schon jetzt erhöhten sich die Wartezeiten für die Kunden, schreibt Tesla. Man liege im Plan, um noch 2021 die ersten Model Y in dem neuen Werk in Deutschland sowie einem weiteren in Texas zu bauen. Um den Optimismus zu unterfüttern, sind der Mitteilung der Quartalszahlen ein paar hübsche Bilder von den Baufortschritten beigelegt.

In Brandenburg baut Tesla nach wie vor allerdings lediglich mit einer vorläufigen Baugenehmigung, weil umweltrechtliche Fragen noch nicht abschließend beantwortet sind. Zuletzt hatte Tesla selbst das Verfahren verzögert, da zusätzlich zur Autofabrik noch ein Antrag für eine Batteriezellfertigung eingereicht wurde. Mit einer abschließenden Genehmigung für Tesla durch die Behörden in Brandenburg wird erst im vierten Quartal gerechnet.

Quellen: Tesla-Quartalsbericht / DPA

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