Joachim Scheide

Schwerer Rückschlag für die deutschen Exporteure: Die Ausfuhren sind im Januar entgegen den Erwartungen so stark eingebrochen wie seit einem Jahr nicht mehr. Die Wirtschaft dürfte auch deshalb im ersten Quartal schrumpfen. Einen Rückfall in die Rezession befürchten Experten aber nicht.

Ökonomen sprechen von einem W-förmigen Konjunkturverlauf, wenn sich die Konjunktur nur kurzfristig erholt, und dann erneut einbricht: Genau das befürchten mehrere Wirtschaftsexperten und warnen: "Das W ist sogar wahrscheinlich."

Stell dir vor, die Konjunktur brummt, und keiner glaubt's. Auch wenn noch längst nicht alles rosig ist: Die Wirtschaft wird in diesem Jahr so stark wachsen wie seit 2000 nicht mehr. Damit nun mehr Jobs entstehen, muss die Große Koalition Reformen wagen.

Weil die IG Metall in die anstehenden Tarifrunde mit einer Lohnforderung von fünf Prozent geht, hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gewarnt. So würde Arbeit noch teurer und deshalb Jobs gestrichen.

Darum dreht sich im Grunde die Reformdebatte in Deutschland: Um die Grundsatzfrage, welcher der "richtige Weg" aus einer wirtschaftlichen Krise ist.