Trotz Insolvenz GM zahlt Ex-Chef Wagoner elf Millionen Rente

Der Pleite-Chef geht in den goldenen Ruhestand: Rick Wagoner, jahrelang an der Spitze von General Motors, erhält von seinem ehemaligen Arbeitgeber mindestens elf Millionen Dollar Rente. Dabei war er es, der den weltweit größten Autobauer in den Ruin geführt hatte.

Der US-Autobauer General Motors (GM) zahlt seinem ehemaligen Chef Rick Wagoner in den nächsten Jahren Rentenbezüge von über elf Millionen Dollar. Der 56-Jährige werde in den kommenden fünf Jahren gut acht Millionen Dollar bekommen sowie den Rest seines Lebens eine jährliche Rente von rund 74.000 Dollar, teilte der Autokonzern in der Nacht zum Mittwoch mit. Außerdem kann er sich eine von GM gestellte Lebensversicherung über 2,6 Millionen Dollar in bar auszahlen lassen.

Wagoner, der seit dem Jahr 2000 an der Spitze von General Motors stand, gilt als einer der Hauptverantwortlichen für das Milliarden-Desaster bei dem größten amerikanischen Autobauer. Kritiker werfen ihm vor, dass GM unter seiner Führung den Trend hin zu spritsparenden Autos verschlafen habe. Wagoner habe zu lange auf hochmotorisierte Geländewagen gesetzt und so den Niedergang des einst weltgrößten Autoherstellers eingeleitet. Er trat im März angeblich auf Drängen von US-Präsident Barack Obama zurück. GM hatte seit 2004 Verluste von 88 Milliarden Dollar angehäuft.

Wagoner geht offiziell am 1. August in Rente. Er arbeitete insgesamt 32 Jahre bei GM - zuletzt für das symbolische Jahresgehalt von einem Dollar. Seine Rentenansprüche sind durch das Insolvenzverfahren des Unternehmens, das er bis zuletzt mit allen Mittel verhindern wollte, um rund 60 Prozent gesunken. Ende 2008 hätten Wagoner alleine Pensionszahlungen in Höhe von 23 Millionen Dollar zugestanden.

GM hatte vor wenigen Tagen das Insolvenzverfahren verlassen und soll einen Neuanfang als deutlich kleineres Unternehmen machen. Die Mehrheit hält für die nächsten Jahre der Staat, von dem bereits 50 Milliarden Dollar kamen. Wagoner hatte als GM-Chef seit dem Jahr 2000 schon zehntausende Jobs gestrichen und zahlreiche Werke geschlossen. Zuletzt arbeitete er für ein symbolisches Grundgehalt von einem Dollar.

AP · DPA · Reuters
Reuters/DPA/AP

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