Trotz Rückrufdebakels Toyota fährt wieder Gewinne ein

Der weltgrößte Autobauer Toyota schreibt trotz des Rückrufs von Millionen von Autos im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder schwarze Zahlen. Im ersten Quartal wies das japanische Unternehmen einen Gewinn von knapp einer Milliarde Euro aus. Doch in den USA droht neuer Ärger.

Trotz der Image-Verluste nach einer massiven Rückrufaktion hat Toyota im ersten Quartal dieses Jahres wieder Gewinne erzielt. Der japanische Automobilkonzern wies am Dienstag ein Plus von 112 Milliarden Yen (926 Millionen Euro) aus. Ein Jahr zuvor, noch mitten in der globalen Automobilkrise, steckte das Unternehmen noch mit 766 Milliarden Yen (6,3 Milliarden Euro) in den roten Zahlen. Maßgeblichen Anteil an der Wende hatte ein Programm zur Kostensenkung. Der Quartalsumsatz schnellte um 49,2 Prozent nach oben auf 5,28 Billionen Yen (43,6 Milliarden Euro). Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2009/2010 erzielte Toyota einen Gewinn von 209 Milliarden Yen (1,7 Milliarden Euro) - nach dem schlechtesten Jahr der 1937 begonnenen Unternehmensgeschichte mit einem Verlust von 437 Milliarden Yen. Der Jahresabsatz sank um vier Prozent auf 7,24 Millionen Fahrzeuge.

Toyota hatte nach einer beispiellosen Pannenserie weltweit mehr als acht Millionen Autos zurückrufen müssen, um Gaspedale und Fußmatten in den Fahrzeugen richten zu lassen. Drei von vier betroffenen Autos sind in den USA zugelassen. Wegen kurzzeitig aussetzender Bremsen mussten außerdem fast eine halbe Millionen Hybridautos in die Werkstätten zurück. Er sehe inzwischen "starke Fortschritte" bei der Sicherungsstellung der Qualität, hatte Konzernchef Toyoda am Vortag nach Gesprächen mit US-Transportminister Ray LaHood am Firmensitz von Toyota in der Provinz Aichi erklärt.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA kündigte unterdessen eine weitere Untersuchung an, wieso Toyota 2005 rund eine Million Autos erst spät zur Reparatur in die Werkstätten rief. In Japan ließ Toyota die betroffenen Kleinlaster vom Typ "Hilux" demnach elf Monate früher reparieren als in den USA.

DPA · Reuters
APN/Reuters/DPA