Vor der Bundestagswahl BMW spendet Autos an die SPD

Im Wahlkampf dreschen die Parteien ordentlich aufeinander ein, aber in einer Sache sind sich fast alle einig. Sie fahren gern BMW - dank der Großzügigkeit des bayerischen Autobauers.

Die SPD hat vom Autobauer BMW wenige Monate vor der Bundestagswahl eine Großspende im Wert von 107.376 Euro erhalten. Das geht aus Angaben der Bundestagsverwaltung hervor. Nach Angaben eines BMW-Sprechers handelt es sich um kostenlose Fahrzeugüberlassungen.

Es war die zweite Spende in diesem Jahr mit einem Wert von mehr als 50.000 Euro an eine der im Bundestag vertretenen Parteien. Im Februar hatte die FDP 69.081 Euro erhalten, ebenfalls per Autospende von BMW.

Spenden über 50.000 Euro müssen Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) umgehend nach Eingang angezeigt werden. Die Parteien sammeln in letzter Zeit aber weniger ein: Im vergangenen Jahr sanken die Großspenden von 2,03 Millionen auf 1,46 Millionen Euro.

Am meisten bekam im Vorjahr die CSU - darunter befand sich mit 320.000 Euro vom Verband der bayerischen Metallindustrie auch die höchste Einzelspende.

Nur die Linke verweigert Großspenden

Schon damals hatte BMW mehrere Parteien mit Sachspenden in folgender Höhe bedacht: Die CDU erhielt 57.048 Euro, die CSU 141.500 Euro, die FDP 59.024 und die SPD 109.472 Euro von dem bayerischen Automobilunternehmen. Die höchste Großspende bekam die SPD im Vorjahr mit 150.000 Euro vom Konkurrenten Daimler.

Bis auf die Linke, die Großspenden generell ablehnt, konnten sich 2012 alle Bundestagsparteien über mindestens eine Großspende über 50 000 Euro erfreuen. So bekamen die Grünen 60.000 Euro vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Eine besonders hohe Spende erhielt auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) - ein Ehepaar aus Wilhelmshaven zahlte 115.000 Euro.

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anb/DPA