VW-Dieselskandal Angeklagter in Klinik: VW-Dieselprozess verzögert

Ein weiterer größerer Prozess zur VW-Dieselaffäre hat in Braunschweig begonnen. Die Verlesung der Anklageschrift verzögerte sich
Ein weiterer größerer Prozess zur VW-Dieselaffäre hat in Braunschweig begonnen. Die Verlesung der Anklageschrift verzögerte sich aber. Foto
© Michael Matthey/dpa
Zur juristischen Aufarbeitung des VW-Dieselskandals beginnt in Braunschweig ein riesiges Verfahren. Der Auftakt verläuft aber nicht nach Plan.

Der Betrugsprozess zur weiteren Aufklärung der Dieselaffäre bei Volkswagen startet mit einer Verzögerung. Ein Angeklagter befinde sich zur Behandlung im Krankenhaus, sagte der Richter am Landgericht Braunschweig. Er unterbrach die Verhandlung. 

Der Klinikaufenthalt sei nichts Dramatisches, sagte der Richter. Es blieb aber vorerst offen, ob der Angeklagte am Donnerstag noch in den Gerichtssaal kommen kann. Ohne ihn kann die Anklage nicht verlesen werden. Den fünf Angeklagten, vier Männern und einer Frau, wird unter anderem Betrug, Steuerhinterziehung und strafbare Werbung vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig wirft den zum Teil ehemaligen Mitarbeitern vor, als VW-Führungskräfte dafür verantwortlich gewesen zu sein, dass Behörden und Kunden in Europa und den USA jahrelang über die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen getäuscht worden seien. 

Im September 2015 war herausgekommen, dass VW statt des Einsatzes teurerer Abgastechnik die Messwerte mithilfe versteckter Software-Codes fälschte. VW-Boss Martin Winterkorn flog aus dem Amt, und der Konzern stürzte in eine seiner größten Krisen.

dpa